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› Heute habe ich mal … HartDran 378
03.11.2016 … eine ganz persönliche Bitte: Sollten Sie in den letzten Tagen oder Wochen zufällig den Firmennamen Vivomo gehört oder gelesen haben - es handelt sich um einen so genannten Shopping-Club, an dem als Gründer ein halbes Dutzend VME-Mitglieder beteiligt sind - und sollten Sie darüber mehr wissen, als ich. Und das ist nicht schwer, weil ich mittlerweile einiges zu dem Thema gelesen habe und immer nur Bahnhof verstehe.

Sollten Sie also wissen, wo das hin führen soll, das mit Vivomo, dann tun Sie mir doch den Gefallen und erklären Sie mir, warum es um diese relative Nebensächlichkeit aktuell eine solche Aufregung gibt.

Kann ja auch daran liegen, dass sonst nicht so wirklich viel los ist an der Nachrichtenfront im Möbel-Business. Wer auf unserer Internet Seite www.hartdran.com den Begriff „Vivomo“ in die Suchfunktion eingibt, der kann da zumindest mal ein ausführliches Schreiben der VME-Geschäftsführung um Frank Stratmann studieren.

Ein Distanzierungsschreiben. Das aber auch nicht weiterführt. Weil da nur steht, was Vivomo alles nicht ist bzw., dass die Bielefelder Verbundgruppe nun aber so ganz und gar nichts mit der Geschichte zu tun hat.

„Die Geschichte“, das ist zunächst mal ein von Möbelhändlern gegründeter Online Shop, über den Möbelhersteller Abverkaufsware zur Direktvermarktung ins Internet stellen sollen. Wenn Sie an dieser Stelle schon mal vernehmlich „Häh???“ denken, dann sind wir schon mal auf derselben Seite.
Ganz besonders bemüht sich derzeit vor allem das Inside-Wohn-Markt-Magazin wortreich um die Hintergrund-Erhellung. Wobei ein Inside-Interview mit Vivomo-Geschäftsführer Axel Johannis nur bedingt ans Licht führt. Leseprobe:

„Anfangs war von einem neuen Portal für Abverkaufsware die Rede. Doch wie das in digitalen Zeiten so ist: Der Geschäftszweck kann sich schnell ändern. Bei Vivomo sei das sogar … Programm.“ Sagen die Gründer.

Und Axel Johannis „präzisiert“: „Es geht um einen Shopping-Club, der sich um alles kümmern soll, was zu Hause eine Rolle spielt.“ Oder: „… einer der Grundgedanken des Modells ist doch, dass es in Zukunft sicher notwendig sein wird, über eine neue Verknüpfung zwischen Industrie und Handel nachzudenken.“

Wie genau das aussehen soll, weiß bei Vivomo natürlich noch keiner. Anregungen sind deswegen herzlich willkommen. „Wir sind jederzeit bereit, unser Geschäftsmodell zu überdenken, wenn es nicht ankommt beim Kunden.“ Und um den gehe es ja wohl.

Man sei ziemlich überrollt worden von der Berichterstattung, räumt Johannis schließlich noch ein. Und von den Reaktionen – nicht zuletzt wohl auch aus dem Einrichtungspartnerring – „wurden wir jetzt kalt erwischt“. Klar sei aber: „Die Marschroute steht!“

Welche Marschroute? frage ich mich da. Und bin dabei sicher nicht ganz allein. Aber wie oben bereits erwähnt. Nähere Erläuterungen sind jederzeit willkommen. Wobei ich es auch nicht weiter tragisch fände, wenn schon Morgen eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Vivomo hin oder her.

Shopping Clubs und das aufgeregte Gewese um den eCommerce sind mittlerweile ohnehin mein Hobby. Nach anfänglichem Sträuben, das sicher auch mit Altersstarrsinn zu tun hat, wie ich offen einräume.

Und so will ich Ihnen auch nicht das aktuelle Interview meiner absoluten Lieblingsgründerin Delia Fischer vorenthalten. Sie wissen schon, die „bildhübsche sympathische Single-Frau“ aus München, die das Online Portal Westwing vor allem deswegen gegründet hat, weil sie – damals noch als „Elle“-Redakteurin - nicht einsehen wollte, „dass man Schuhe und Jeans online kauft, einfache Gegenstände wie Teppiche aber nicht“. Das hat sie nicht nur einmal Zeitungen wie der „Bild“ erzählt (HartDran 366 oder hartdran.com vom 13.02.2016). Und jetzt kam auch der Schweizer Boulevard zu Ehren.

Leseprobe aus dem Bericht der Zeitung „Blick“: „Das Ziel von Delia Fischer ist erreicht, 90 Prozent ihrer Kunden sind weiblich. Die Bayerin baute aus einer Idee heraus ein Imperium auf: Kunden registrieren sich mit ihrer Mail-Adresse und erhalten täglich einen Newsletter mit Angeboten rund ums Wohnen. Marken wie Hülsta oder Rösle werden auf Westwing bis zu 70 Prozent günstiger angeboten.“

70 Prozent auf Hülsta!? Da werden sich Karl-Ernst Hardeck oder Manfred Ostermann, die sich seit Monaten mit läppischen „35 Prozent auf Hülsta“ gegenseitig das Leben schwer machen, aber noch mal richtig ins Zeug legen müssen. Um da mitstinken zu können.

Vielleicht warten sie aber auch erst einmal ab. Denn Westwing ist ja bekanntermaßen auch nach fünf Jahren noch nicht wirklich profitabel.

Braucht eben alles seine Zeit. Wie bei Vivomo. Kann sein Morgen, kann sein nie.

Ihr Ralf Hartmann
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