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› Etwas dünn geraten … HartDran 381
24.12.2016 … ist unsere aktuelle Berichterstattung zum überraschenden Abschied von Ipek Demirtas, seit 2011 Finanzvorstand der chronisch klammen ALNO AG (siehe Seite 4 in dieser Ausgabe). Das liegt nicht zuletzt daran, dass HartDran bei ALNO seit Jahren auf der schwarzen Liste steht. Vermutlich wegen unbotmäßiger Berichterstattung. Und dass wir deswegen keine direkten Rückfragen an ALNO-Sprecher Markus Gögele stellen können. Aus diesem Grund müssen wir uns einmal mehr auf die Recherchen von Siegfried Volk beziehen. Volk ist Redakteur des SÜDKURIER und intimer Kenner des Pfullendorfer Küchenmöbel Konzerns, dessen Geschicke er seit Jahren mit kritischem Abstand begleitet.

Das sei „ein durchaus üblicher Vorgang“, dass im Rahmen eines Übernahmeverfahrens der Mehrheitsaktionär einen solchen Posten übernimmt, habe Markus Gögele auf Anfrage des SÜDKURIER geantwortet.

Geht aber nicht weiter auf die näheren Umstände ein. Auch nicht auf die Frage „ob denn die Trennung auf Wunsch von Ipek Demirtas oder im gegenseitigen Einvernehmen erfolgte, beziehungsweise ob sie gekündigt wurde“.

„Über die Art der Trennung sagen wir nichts“, so Gögele im SÜDKURIER. Eine klare Antwort gibt es dagegen auf die Frage, ob womöglich auch Vorstandschef Max Müller, nach dem Weggang seiner wichtigsten Stütze im Vorstand, das Unternehmen verlassen werde: „Nein. Auf keinen Fall!“

Auch zum Nachfolger von Ipek Demirtas hat der Südkurier Hintergründe ausgegraben. Christian Brenner agiere „bei der Prevent-Gruppe, die hinter Tahoe Investor steht, unter anderem als Geschäftsführer der Prevent TWB Verwaltungs GmbH“.

Weiter gerätselt wird derweil in Fach- und Wirtschaftspresse – und nicht nur da – wie es denn weitergehen soll bei der ALNO AG, wenn Tahoe/Prevent die Mehrheit hat. HartDran hat sich ja frühzeitig auf einen Squeeze Out nebst Abschied von der Börse festgelegt.

Ganz aus der Welt ist das noch nicht. Zumal nicht wirklich klar ist, was die Investoren-Familie Hastor mit dem hochverschuldeten Küchenbauer anderes anstellen soll, als ihn in seine Einzelteile zu zerlegen und gewinnbringend zu veräußern.

Es käme natürlich auch eine Entschuldung per Insolvenz in Betracht und ein Neustart ohne die beträchtlichen Altlasten.

Philipp Habdank vom Finanz Magazin, der auch immer wieder mal kritische Überlegung zur ALNO AG zum Besten gibt, kommentiert Demirtas`Abgang wie folgt:

„Die Trennung dürfte für viele überraschend gekommen sein, da Demirtas Tahoe mit ins Unternehmen geholt hatte. Bei der Absetzung dürfte es Tahoe deshalb in erster Linie darum gehen, die eigene Macht zu sichern. Über eine Stimmrechtsbindung von Müller kontrollieren die Bosnier bereits den CEO. Mit Christian Brenner folgt nun auch der CFO. Ob weitere Änderungen im Vorstand geplant sind, ist nicht bekannt. Tahoe war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.“

Und auch Autor Habdank stochert im Nebel, was die Zukunft der ALNO AG angeht. Zitat: „Welche weiteren Pläne Tahoe mit Alno verfolgt, ist zur Stunde unklar. Für den neuen CFO Christian Brenner gilt es an vorderster Stelle, einen bunten Strauß an Gesellschafterdarlehen und die bald auslaufende Mittelstandsanleihe zu refinanzieren.“

Die Ablösung der lange amtierenden Finanzchefin Ipek Demirtas in Verbindung mit der Machtübernahme der Hastors, „dürfte es Alno aber nicht leicht machen, externe Geldgeber für eine große Refinanzierungslösung zu finden“.

So oder so bleibt es auch im Neuen Jahr 2017 spannend bei Deutschlands immer noch zweitgrößtem Küchen-Produzenten. Und nicht nur bei dem. - Auf ein Neues!

Ihr Ralf Hartmann
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