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10.07.2017 … ist jetzt eigentlich passiert? Nach all der Aufregung um VME und Union. Zwei bislang allein trabende Einkaufs-Gruppierungen wollen sich zusammentun. Wollen womöglich gar fusionieren. Irgendwann einmal. In drei Jahren oder so. Haben wir doch alles schon gehabt. Und die Möbelwelt dreht sich immer noch. Manchmal sogar im Kreis.

Wobei ich die geballte (Einkaufs-) Power hinter der neuen Einkaufsgesellschaft VME UNION GmbH mit Sitz in Ratingen durchaus nicht klein reden will. Denn eins ist sicher. Jetzt wird erst mal zusammengehockt und es werden Preise verglichen. Wer da als Lieferant sein Konditionsgefüge nicht im Griff hat, der kann jetzt schon mal nach Ausreden suchen.

Sicher ist aber auch. Hinten raus kommt immer der bessere Preis. Es kostet also Geld. Das neue Arrangement. Mal mehr, mal weniger. Und mal richtig. Nämlich dann, wenn ich als Hersteller zu dicke war mit der einen Seite. Mich dort schwerpunktmäßig engagiert und auch gewisse Nachlässe akzeptiert habe. Die muss ich jetzt der anderen Seite auch zugestehen. Schlimmstenfalls sogar rückwirkend ausgleichen. Das große Zähneknirschen kann beginnen.

„Das Beste aus zwei Welten“ nennt das VME Boss Frank Stratmann. Und im Fall Küchen bzw. Hausgeräte gibt es dann sogar „das Beste aus drei Welten“. Denn bei Küchen kann auch noch ein Dritter sein Scherflein beitragen zur Lieferanten-Schröpfung.

Hans Strothoff, Vorstandsvorsitzender der MHK Group AG, Dreieich, sieht im Fusionsbeschluss von VME und UNION „eine Win-Win-Situation für alle Beteiligte“. Denn: MHK und VME arbeiten seit der Gründung ihrer gemeinsamen VME MHK Einkaufsgesellschaft am 1. Januar 2013 bereits sehr erfolgreich zusammen. Und jetzt, so Strothoff, werde „durch die Addition der Kompetenzen, des Know-hows sowie der Stärke von drei leistungsstarken Verbänden“ sichergestellt, „dass wir unsere führende Marktposition weiter ausbauen“. Sein Fazit: „Durch die Fusion von VME und UNION eröffnen sich weitere erstklassige Perspektiven.“

Und Frank Stratmann jubelt parallel: „Wie keine andere Gruppierung sind wir in allen Sortimentsbereichen erstklassig aufgestellt. Gemeinsam können wir viele Synergien nutzen. Unsere Partner werden an Leistungsstärke gewinnen und davon profitieren.“

Wobei jetzt niemand davon ausgehen sollte, dass beispielsweise jeder kleine VME Mittelständler künftig die Roller Konditionen auf den Tisch bekommt. Das UNION Flaggschiff Roller wird den Teufel tun und seine letzte Kondition offenlegen. Die nämlich kennen nicht einmal die lieben UNION Kollegen. Und die wird mit Sicherheit auch nicht in die neue VME UNION GmbH mit eingebracht.

So hat jedes Tierchen weiter sein Pläsierchen. Und auch die anderen Marktteilnehmer werden wohl kaum die Füße still halten angesichts der neuen VME/Union Einkaufsgewalt.

Aktuell hat beispielsweise die BEGROS ein paar lustige Ideen zum 60-Jahr-Jubiläum der 1957 von Fredy Ostermann und Franz Heck gegründeten Oberhausener Verbundgruppe. Fünf Prozent extra über drei bis vier Monate, das soll als höfliche Bitte an den einen oder anderen BEGROS Lieferanten bereits herangetragen worden sein.

Die Marktteilnehmer schauen also ohnehin, wo sie bleiben. Das gilt für die BEGROS, für Sonja Krieger und für Giga-Lutz sowieso. Kein Grund also, sich jetzt wegen des VME/UNION Theaters unnötig verrückt machen zu lassen.

Haben wir alles schon gehabt.

Ihr Ralf Hartmann
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