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› „Wenn uns einer entgegenkommt …
13.02.2019 … dann denkt der bestimmt, das Auto brennt.“ Dieser Scherz stammt von Bernd Hollweg und Wilfried Finke, die Anfang der 1990er Jahre, damals noch als Concorde Mitglieder, gemeinsam auf den Hausmessen unterwegs waren. Beide waren bekennende Raucher. Hollweg wurde nur 57 Jahre alt, und jetzt ist, ebenfalls viel zu früh, Wilfried Finke verstorben. Am Morgen des 15. Januar 2019. Im Kreise seiner Familie. Wenige Wochen vor seinem 68sten Geburtstag.

Der Paderborner Möbelhändler und langjährige Sponsor des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn ist einer von denen, die fehlen werden. In der Möbelbranche, wie im Sport. Ein Typ eben. Einer der Spuren hinterlässt und das vollkommen zurecht.

Besonders schön formuliert haben das Geschäftsführung, Belegschaft und Betriebsrat der Finke Gruppe in ihrer Todesanzeige:

Zitat: „Durch seine unnachahmliche Art, mit seinem Mut und seiner Zielstrebigkeit hat er die Entwicklung der Firma vorangetrieben und sie zu einem erfolgreichen Unternehmen ausgebaut. Mit seinen Visionen, seinem Optimismus und unglaublicher Ausdauer hat er schwierigste Projekte zum Erfolg geführt.

Mit seinem Tod verlieren wir eine Persönlichkeit, der wir sehr viel verdanken. Wir sind stolz, ein Teil seines Lebenswerks zu sein und werden ihn stets in bester Erinnerung behalten.“ - Dem bleibt nichts hinzuzufügen.

Und das Leben geht weiter. Einigermaßen irritiert war ich diese Woche angesichts der Öffentlichkeitsarbeit der Nolte Gruppe, deren Firmensprecher Frank Elsner den Abschied zweier Geschäftsführer – Steffen Urbschat und Matthias Erlwein - und das Engagement eines Rustikal-Sanierers – Oliver Bialowons - als ganz normalen Vorgang verkaufen wollte.

Von Krise keine Rede bei Nolte Möbel und Nolte Express. Ein ganz normaler Führungswechsel eben. Dabei war vor weniger als einem Jahr erst verkündet worden:

„Geschäftsführungen von Nolte Möbel und Express Möbel wieder komplett.“ Und vorgestellt wurde damals als technischer Geschäftsführer der beiden Möbelgesellschaften der Nolte-Gruppe Stefan Uhl, der neben dem kaufmännischen Geschäftsführer Stephan Haas und Steffen Urbschat künftig verantwortlich zeichnen werde für die Nolte Möbel Division.

Uhl und Haas sind noch dabei, wie Nolte Sprecher Elsner auf Nachfrage bestätigt. Fragt sich bloß, wie lange noch. Denn, dass es Veränderungen geben wird mit dem neuen Sanierungs-Experten Oliver Bialowons, das darf als sicher gelten. Wozu wäre er sonst engagiert worden?

Nolte, neben Rauch und Wiemann einer der letzten deutschen Hersteller im Schlafraumbereich, hat schwer zu kämpfen mit Anbietern wie BEGA aus Lügde, die mit Möbeln aus polnischer Produktion qualitativ locker mithalten können, aber preislich ganz weit vorne liegen.

Hier wäre wohl der erste Ansatz für den neuen Mann aus der Sanierer-Gilde. Wobei der sich wohl kaum auf die angeblich so ruinösen Subventionen aus EU Töpfen für polnische Mitbewerber wird herausreden wollen. Im Gegenteil. Noch zu hülsta Zeiten hat Oliver Bialowons in diese Richtung klare Ansagen gemacht.

Zitat aus einem Bericht der WirtschaftsWoche vom 02. Februar 2017: „Das Polen-Argument benutzen jene, denen die Courage fehlt, zur eigenen Unfähigkeit zu stehen.“ Und weiter: „Viele arbeiten wie Schreinerbetriebe mit angeschlossener Buchhaltung.“

Oliver Bialowons wird nicht allzu lange brauchen, um herauszufinden, woran es bei Nolte hapert. Auf die schonungslose Analyse kann man gespannt sein. Und darauf, wie lange die Inhaberfamilie Nolte ihrem neuen Zampano freie Hand lässt beim Aufräumen in Germersheim. - Für Kurzweil ist gesorgt.

Ihr Ralf Hartmann
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