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› Heute mal wieder was von früher …
26.03.2019 … als HartDran vor ziemlich genau sechs Jahren erstmals und exklusiv über massive Liquiditätsprobleme des Bopfinger Möbel-Filialisten Mahler berichtete, mussten wir uns einiges anhören. Zunächst von den Betroffenen und in der Folge bekamen wir noch einige freundliche Stellungnahmen aus Fach- und Tagespresse auf die Socken. Bei den Berichten der Tagespresse - von Gerhard Mahler natürlich kräftig mit Gegenargumenten versorgt - war es im Grunde verständlich, dass sich die Redaktionen ganz gerne leiten ließen vom potentiellen Anzeigenkunden Gerhard Mahler. Auf die Idee, mal bei uns nachzufragen, wie denn die Aktenlage wirklich ausschaut, kam damals allerdings keiner der Kollegen.

Ordentlich blamiert haben sich dann bestimmte Fachpressekollegen, die sich zum Teil reflexartig ihre Dementis bei Gerhard Mahler abgeholt und dann auch veröffentlicht haben. Eigentlich ein Eigentor. Denn zumindest die damals schon arg gebeutelten Mahler Lieferanten, die wochen- und monatelang um ihr Geld bangen mussten, wussten sehr genau, dass wir damals richtig lagen und nicht die Mahler Verteidiger.

Im Laufe der Jahre schwante dann auch den Redakteuren der Regionalpresse, dass Gerhard Mahler sie mit seinen gewagten Volten zum Geschäftsverlauf an der Nase herumgeführt hat, und so wurde die Berichterstattung nach und nach ein wenig kritischer.

Und mittlerweile haben es die meisten ohnehin schon immer gewusst: „Mit diesem Deal kann das Unternehmen Mahler seine finanzielle Tragfähigkeit verbessern, die seit der Übernahme des ehemaligen Mutschler-Standorts 2011 immer wieder in Zweifel gezogen wurde“, schreibt beispielsweise Frank König in der Südwestpresse. Von Garantien ist die Rede, die Mahler „vorübergehend gefehlt“ hätten.

Und plötzlich wird auch ganz offen von finanziellen Problemen fabuliert. Zitat: „Deshalb wurden Einzelgarantien der Hausbank gegenüber Lieferanten praktisch für jede bestellte Küche nötig.“

Die „knappe Liquidität und komplexe Abwicklung von Bestellungen“ seien nach Michael Mahlers Worten für Beschwerden von Kunden verantwortlich. Und jetzt kommt der Hammer: „Sie hatten trotz Anzahlung ihre Ware spät erhalten, was Mahler mit der schwierigen Einzelabwicklung bei Lieferanten begründete.“ - Heißt im Klartext: Mahler hat Anzahlungen kassiert für Küchen, von denen er wusste, dass er sie nicht bezahlen konnte.

Dass die Regionalpresse jetzt so offen darüber schreibt hat zwei Gründe: Zum einen gab es immer wieder Leserbriefe und telefonische Beschwerden bei den Zeitungen, in denen Kunden ihre Probleme mit Möbel Mahler drastisch geschildert haben, zum anderen muss man ja auf den Anzeigenkunden Mahler nicht mehr allzu große Rücksicht nehmen.

Es soll übrigens auch Handwerker geben, die tolle Geschichten über ihren Auftraggeber Möbel Mahler erzählen können.

Aber genug davon. Die Rechthaberei im Nachhinein bringt ja auch nichts. Und unsere Häme angesichts der aktuellen Entwicklung hält sich durchaus in Grenzen. Leicht wird es für Familie Mahler auch nach dem Verkauf ihrer Möbelaktivitäten sicher nicht werden.

Und die Aussage von Michael Mahler gegenüber der Schwäbischen Zeitung, die 110.000 qm Immobilie im Neu-Ulmer Starkfeld bleibe zu 100 Prozent im Besitz der Familie, mag auf dem Papier wohl richtig sein. Wie groß der Anteil der Banken ist, fragt man besser nicht.

Bleibt die traurige Erkenntnis: Mit seinem Abenteuer in Neu-Ulm hat sich Gerhard Mahler letztendlich um sein Lebenswerk gebracht und Sohn Michael, der das von seinem Vater angerichtete Desaster letztendlich hat ausbaden müssen, ist zu wünschen, dass er – befreit vom Möbelhandel - als Centermanager künftig ein etwas leichteres Leben führen kann.

Ihr Ralf Hartmann
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