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› So schlimm, wie in diesem Jahr …
12.04.2019 … war es noch nie. Es sind genau 35 Jahre, seitdem ich mir jeweils zum Jahresbeginn derlei Beschwerden über die Möbelhandelsumsätze anhören muss. Natürlich auch in diesem Jahr. Nach den ersten drei Monaten. „Draußen geht überhaupt nichts!“ Es sind allerdings gefühlt immer dieselben Marktteilnehmer, die auf der Pessimismus Welle surfen. Am Ende sprechen die Zahlen oft eine andere Sprache. Ein besonderes Phänomen - auch das wurde hier schon öfter besprochen - ein besonderes Phänomen sind die Umsatzmitteilungen der Verbundgruppen, die alljährlich Umsatzmitteilungen im Plus kommunizieren. „Besser als der Markt“ ist eigentlich jeder durch das vergangene Jahr gekommen.

Den Reigen der Jahreshauptversammlungen hat in diesem Jahr die Wildeshausener Verbundgruppe KüchenTreff eingeleitet. Am vorletzten Wochenende im März (22. bis 24.03.2019). KüchenTreff gehört zu denen, die auf die Veröffentlichung von Basiszahlen verzichten und Zuwächse auf geheime Umsatzzahlen bekannt geben. Für 2018 ergibt sich da ein Umsatzplus von 7% über alles. Bereinigt um Zu- und Abgänge. Ausland inklusive (siehe auch Seite 12 in dieser Ausgabe).

Eine Woche später war dann die MHK Group dran mit ihrer Jahreshauptversammlung. 3.120 Gäste trafen sich im Berliner Estrel Hotel. Und natürlich auch hier. Wachstum pur. Aber traditionsgemäß mit Basiszahlen. Mit einem Umsatzplus von 8,3% auf 6,012 Milliarden Euro droht auch hier einmal mehr die Spitzenposition unter den Verbundgruppen.

Wobei zur MHK Group AG zu sagen ist, dass es sich hier schon lange nicht mehr ausschließlich um Erlöse aus dem Küchenbereich handelt. Die über 3.000 MHK Handelspartner kommen aus den unterschiedlichsten Branchen. Neben mittelständischen Küchen- und Möbelfachhändlern sammeln sich Sanitär-, Heizungs- und Klimafachbetriebe unter dem Dach der MHK Group. Die Umsätze stammen also aus durchaus unterschiedlichen Branchen.

Aber ich bin mir sicher, dass auch alle Mitbewerber unter den Verbundgruppen – die nächsten Termine im April und Mai sind besetzt von GfMTrend, VME/UNION; DER KREIS und Küchenring – dass alle Mitbewerber mal eben mindestens „besser als der Markt“ sein werden. Allem aktuellen Gejammer zum Trotz.

Was noch? René Benko rauscht mal wieder durch die Gazetten. Sie wissen schon. Der Tiroler Immobilien Milliardär, der unsere kleine Branche mit dem Einstieg bei kika/Leiner geadelt hat.

Aber auch hier gibt es Neider. Aktuell steht der Notverkauf der Leiner-Immobilie in der Wiener Mariahilferstraße im Fokus. Kurzfassung: René Benko soll Ende letzten Jahres mit Hilfe der Politik das repräsentative Gebäude im Wert von 90 Millionen Euro für lächerliche 60 Millionen erworben haben.

Herausgefunden hat das die österreichische Recherche Plattform „Addendum“, die in der Folge von sämtlichen Gazetten zitiert wurde. Kleiner Kick am Rande: „Addendum“ wird über die gemeinnützige Quo Vadis Veritas Privatstiftung von Dietrich Mateschitz finanziert. Mateschitz, das ist der reichste Österreicher, der über seine Red Bull Limonade aller Welt Flügel verleiht.

Ob da jetzt ein Austria Milliardär den anderen anpinkelt, aus welchem Grund auch immer, das bleibt mal außen vor. Aktueller Stand der Dinge: René Benko hat „Addendum“ verklagt. Die Klage lautet auf Unterlassung und Wiederruf. Passagen über Bankenverbindungen Benkos seien unwahr. Die Austria Presse macht daraus jetzt mit Freude das „Duell der Superreichen“. Benko gegen Mateschitz. Das liest sich so, als ob wir noch länger Spaß daran hätten.

Zumal René Benko mittlerweile auch an zwei österreichischen Tageszeitungen beteiligt ist (Krone und Kurier). Da kann er dann zur Not auch direkt zurückschießen (lassen). – Für Kurzweil ist gesorgt.

Ihr Ralf Hartmann
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