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› Kurssturz bei der Home24-Mutter Rocket Internet
23.02.2017 Der schwedische Großaktionär Kinnevik trennt sich für knapp 210 Millionen Euro von der Hälfte seiner Anteilscheine Einen Teilrückzug aus seiner Beteiligung an der Home 24- und Westwing-Muttergesellschaft Rocket Internet meldete heute der schwedische Risikokapitalgeber Kinnevik. Demnach haben die Schweden 6,6 % (10,9 Millionen Stück) ihrer Rocket Anteile zum Stückpreis von 19,25 Euro an institutionelle Anleger weitergegeben und dabei knapp 210 Millionen Euro erlöst.

Nachdem der Kaufpreis 10 % unter dem Schlusskurs vom Mittwochabend lag, brach dann heute auch der Rocket Kurs um bis zu 17 % auf bis zu 17,65 Euro ein.

Ein herber Schlag für Rocket Internet-Gründer Oliver Samwer, denn wenn sich der zweitgrößte Teilhaber sang- und klanglos verabschiedet, ist das nicht gerade förderlich bei der Akquisition neuer Geldgeber.

Es hat aber schon länger geknistert zwischen Samwer und den Kinnevik-Eigentümern. Man habe eine Gelegenheit genutzt, erklärte Kinnevik-Interimschef Joakim Andersson dazu im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters kurz und knapp. Und fügt hinzu: „Wir wollen unsere Ressourcen auf weniger Unternehmen im Portfolio konzentrieren.“

Was bedeutet, dass auch die andere Hälfte der Rocket Anteile im Kinnevik Besitz mittelfristig zur Disposition stehen könnte.

Denn, so Reuters weiter: „Ein Ärgernis für Rocket war stets, dass Kinnevik die Werte gemeinsamer Beteiligungen in den eigenen Büchern schneller und radikaler nach unten korrigierte als die Berliner selbst.“

Und die FAZ schreibt zum selben Thema: „So hatte Kinnevik die Werte der Online-Möbelhändlers Westwing und Home 24 mit der Hälfte bis einem Drittel von dem angesetzt, was ihnen Rocket Internet zuschrieb. Das war zwar erklärbar, aber wenig nachvollziehbar.“

Aber: „Es könnte auch ein Hinweis auf unterschiedliche Stile sein. Rocket hatte etwa seine verlustbringenden Beteiligungen mit gutem Umsatz (u.a. Home24 oder Westwing; d. Red.) auch lange Zeit in bester Dot.com-Manier als `Proven Winners´ bezeichnet. Kinnevik trat stets etwas zurückhaltender auf.“

Und Reuters schließt mit der Feststellung: „Auch den Wert ihrer Beteiligung an Rocket hatten die Schweden wegen des Kurseinbruchs reduziert. Ende Dezember stand sie noch mit 420 Millionen Euro zu Buche - das waren 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.“

Grafik: Rocket Internet Kurs der letzten fünf Tage. Quelle Onvista
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