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› Bei der ALNO Pleite mischt jetzt auch der Staatsanwalt mit
29.11.2017 Laut Südkurier prüft die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Stuttgart, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. „Aus für Alno: Staatsanwaltschaft prüft Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Insolvenzverschleppung“, titelt heute der Südkurier und vermutet, dass ein juristisches Nachspiel der ALNO-Pleite immer wahrscheinlicher wird.

Denn nach Informationen des SÜDKURIER prüft nun die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Stuttgart, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.

Dabei plane Staatsanwalt Jan Holzner die ALNO AG und mehrere Tochtergesellschaften „in Augenschein zu nehmen“: Verdacht: Eine mögliche Insolvenzverschleppung. Zu diesem Zweck werde der Fall von der Staatsanwaltschaft Hechingen, bei der das Insolvenzverfahren angesiedelt war, an die Staatsanwaltschaft Stuttgart übergeben.

Denn das sei die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Württemberg, erklärte Holzner dem Südkurier. Es werde voraussichtlich bis Jahresende 2017 dauern, bis klar sei, ob ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.

Hintergrund seien u. a. Vorwürfe ehemaliger Lieferanten und Vorständen des Küchenbauers, „der bestimmende ALNO-Groaktionär Tahoe Investors“, der seit Jahresbeginn in Pfullendorf das Sagen hatte, „habe sich im Zuge des Insolvenzprozesses zulasten der übrigen Gläubiger bereichert“.

Von Anwaltskosten und Zinszahlungen ist da die Rede, die dem Investor verbundenen Firmen zu einem Zeitpunkt genehmigt worden seien, als Rechnungen anderer Gläubiger nicht mehr beglichen wurden.

Aber auch die bosnische Unternehmerfamilie Hastor, die hinter Tahoe Investors steht, fühle sich beim Einstieg in die Firma vom damaligen Management um Max Müller und Finanzchefin Ipek Demirtas über das wahre Ausmaß der Probleme bei ALNO getäuscht.

Eigentlich kaum nachvollziehbar, dass die cleveren Bosnier die desolate Lage der ALNO AG nicht haben erkennen können. Zumal schon damals, als Mitte letzten Jahres das erste Darlehen der Hastors bei der ALNO AG landete (hartdran.com vom 29.07.2016), in unzähligen Artikeln der Wirtschafts- und Fachpresse immer wieder auf den Schuldenberg in dreistelliger Millionenhöhe und die Unwahrscheinlichkeit einer Sanierung hingewiesen worden war.

Was sich die Hastors beim Einstieg in Pfullendorf tatsächlich vorgestellt haben, das wird wohl deren Geheimnis bleiben. Jetzt sitzen die Bosnier auf Forderungen im hohen zweistelligen Millionenbereich. Mit wenig Hoffnung auf Rückzahlung auch nur von Teilbeträgen.
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