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› Schmerzhafte Preissteigerungen
11.06.2018 Hersteller von Massivholzmöbeln beklagen Versorgungsengpässe bei Eichenholz Die Eiche ist nach wie vor die beliebteste Holzart der Deutschen, wenn es um das Einrichten der eigenen vier Wände mit Möbeln, Parkett & Co. geht.

„So mancher Hersteller produziert bis zu 80 Prozent seiner Möbel aus Eichenholz“, weiß Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM). Inzwischen führe die hohe Nachfrage allerdings zu Versorgungsengpässen. Die IPM-Mitglieder beklagten infolgedessen einen starken Preisanstieg bei Eichenholz.

„Die Lage spitzt sich zu: Viele Hersteller werden nur noch mit Eiche beliefert, wenn sie auch andere Hölzer ordern. Preislich bleibt kaum noch Verhandlungsspielraum“, mahnt Ruf.

In den zurückliegenden drei Jahren habe sich der Preis für Eichenholz um 30 bis 50 Prozent erhöht. Allein in diesem Jahr verzeichneten die Möbelhersteller Preissteigerungen von 15 bis 25 Prozent.

„Auch im Bausektor ist die Eiche sehr beliebt, zum Beispiel für Bodenbeläge“, weiß Ruf um die hohe Nachfrage auch über den Möbelbau hinaus. Aufgrund des hohen Materialanteils sei die Preissensibilität bei den IPM-Mitgliedern besonders hoch und die aktuelle Preisentwicklung kaum noch zu kompensieren.

Über die hiesigen Versorgungsengpässe hinaus bereiteten aber auch Handelshemmnisse den deutschen Möbelherstellern Probleme. So sei 2017 in Kroatien – immerhin einer der wichtigsten deutschen Beschaffungsmärkte für Rundholz – ein zweijähriges Exportverbot für Eichenrundholz erlassen worden.

Als Grund werde die von den USA eingeschleppte Eichen-Netzwanze angeführt, deren Verbreitung eingedämmt werden soll. Auch für frisches Schnittholz habe die kroatische Regierung ein Transportverbot erlassen.

„Das heißt, dass Einschnitt und Trocknung der Hölzer in Kroatien erfolgen müssen, obwohl das Land nicht über die notwendige Infrastruktur zur Trocknung einer für den Export ausreichenden Holzmenge verfügt. Ziel der Regierung dürfte ein Ausbau der Wertschöpfung im eigenen Land sein“, schließt Ruf.
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