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› Déja vu in Warendorf
12.03.2019 Am Montag, 11.03.2019, wurde Stefan Hofemeier beim Amtsgericht Münster vorstellig, um als Geschäftsführer Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen für die Warendorf - Die Küche GmbH mit Sitz in Warendorf. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Meyer aus Münster (Tel.: +49-5741-337300/ s.meyer@pluta.net) bestellt. Es ist dies nicht die erste Pleite des Warendorfer Küchenproduzenten. Schon am 17.12.2015, also vor gut drei Jahren, wurde beim zuständigen Amtsgericht in Münster Antrag auf „Eigenverwaltung“ nach § 270a InsO für die Warendorfer Küchen GmbH, Warendorf, gestellt.

Ursächlich sei damals „ein deutlicher Rückgang in einzelnen Marktsegmenten“, gewesen, der „durch ein dynamisch wachsendes Auslandsgeschäft“ nicht vollständig habe kompensiert werden können.

Die Eigenverwaltung wurde gerichtlich durchgewinkt und der damalige Geschäftsführer Slav Lepenin sah sich von einer Horde Berater umgeben, die Warendorf Küchen für üppiges Honorar wieder auf die Spur setzen sollten.

Zitat aus unserem HartDran Bericht vom 17.12.2015: „Unterstützt werde die Geschäftsführung dabei durch die Restrukturierungsexperten Dr. Kristof Wilmes und Hartmut Brandt aus der Münsteraner Rechtsanwaltskanzlei Michels & Wilmes sowie durch ein Team um Dr. Jochen Vogel von der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. …

Darüber hinaus habe das Amtsgericht Münster mit Rechtsanwalt Michael Mönig einen weiteren Restrukturierungsexperten zum vorläufigen Sachwalter bestellt, dessen Aufgabe es sei, den Sanierungsprozess zu überwachen und Gläubigerinteressen zu wahren.“

Ob das alles gegriffen hat, darüber kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Zumindest scheint in der Folgezeit nicht alles rund gelaufen zu sein. So mussten zunächst 40 von damals 140 Beschäftigten das Unternehmen verlassen.

Am 1. März 2016 ging die neugegründete Warendorf Die Küche GmbH an den Start. Vier Monate später verabschiedete sich Slav Lepenin aus der Geschäftsführung. Mit Stefan Hofemeier bekommt der verbliebene Geschäftsführer Manfred van Ginkel einen Finanzgeschäftsführer zur Seite gestellt.

Zug um Zug wurde in der Folgezeit der Vertrieb verstärkt, und es klang so, also wäre der Edelküchenproduzent wieder in der Spur, bis sich im Mai 2018 Manfred van Ginkel in Richtung Nolte Küchen verabschiedet hat.

Woran es jetzt lag, dass Stefan Hofemeier Insolvenz anmelden musste, ist unklar. Laut Inside Wohnen gab es Differenzen zwischen den Fifty/Fifty Gesellschaftern Dr. Henning Walf und Neal Cohen, die über die Investmentgesellschaft CoBe Capital die Warendorf Anteile halten und sich angeblich über eine Anschlussfinanzierung uneins sind. - Ob und wie es weitergeht, ist offen. Betroffen sind 110 Beschäftigte.
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