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› Möbelhandelsumsätze in Österreich 2018
16.07.2019 Die aktuelle RegioData-Studie zu den Umsätzen mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen in Österreich gibt einmal mehr Rätsel auf Rein optisch hat sich 2018 nicht allzu viel verändert in der österreichischen Möbelhandels-Szene: Gesamterlöse: 5,4 Milliarden Euro (plus 1,6% gegenüber Vorjahr). Die drei Großen (XXXLutz, kika/Leiner, IKEA) vereinen rund 2/3 der Umsätze auf sich und jeder Österreicher gibt pro Jahr 758 Euro (Vorjahr: 746 Euro) für Möbel aus.

Das teilt RegioData Research, nach eigener Einschätzung Spezialist für regionale Wirtschaftsdaten in Europa, in seiner aktuellen Studie zum Austria Möbelhandel mit. Und wie schon im vergangenen Jahr (hartdran.com 16.07.2018) werfen auch die aktuellen Zahlen einige Fragen auf.

Auf 64,5 % kommen XXXLutz (30,6%), kika/Leiner (17,8%) und IKEA (16,1%) laut Regio Data. Macht 3,483 Milliarden Euro. Die übrigen 35,5% (1,917 Milliarden Euro) teilen sich die „Kooperationen insgesamt“ (Umsatzanteil: 24,1%) und „Sonstige“ (Umsatzanteil: 11,4%).

XXXLutz käme damit im Heimatmarkt Österreich auf einen Umsatz von 1,652 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,537 Milliarden), kika/Leiner auf 961,2 Millionen Euro (Vorjahr: 1.060 Millionen) und IKEA auf 869,4 Millionen Euro (Vorjahr: 884 Millionen).

Dass das alles so nicht stimmen kann, lässt sich – wie im vergangenen Jahr - am Beispiel IKEA unschwer verdeutlichen. Denn die offiziellen IKEA Umsätze 2018 (31.08) werden vom Unternehmen selbst mit 760,9 Mio. Euro (inkl. MwSt.) angegeben. Eine Differenz von immerhin 123,1 Millionen Euro im Vergleich zu den RegioData Daten.

Zahlenspielereien. Aber auch bei anderen Ergebnissen von RegioData Research bleiben Fragen offen. Mit 31 qm pro 100 Einwohner weise Österreich derzeit die europaweit höchste Verkaufsflächendichte auf. Und: Durchschnittlich habe jeder Österreicher im letzten Jahr 758 Euro (Vorjahr: 746 Euro) für Möbel und Einrichtungsgegenstände ausgegeben.

Offenbar falsch gerechnet. Denn teilt man die angeblichen Gesamterlöse im Möbelhandel von 5,4 Milliarden Euro durch die Zahl der Einwohner (laut Statista aktuell 8,82 Millionen Personen), kommt man auf Pro-Kopf-Ausgaben von 612 Euro. Bleibt die Erkenntnis: Die RegioData-Zahlen ergeben bestenfalls einen groben Überblick, sind im Detail jedoch durchaus zu hinterfragen.

Und so wohl auch der Anteil der Online erwirtschafteten Gesamtumsätze, der laut RegioData 13% (Vorjahr: 10%) beträgt. Zitat: „Der Onlineanteil im Möbelhandel liegt (gemessen an den Konsumausgaben der privaten Haushalte) bei 13% und wird – aufgrund von bestehenden, starken Anbietern und aufstrebenden, neuen Online-Spezialisten – auch weiterhin steigen. Die aktivsten Internet-Player in Österreich sind übrigens Amazon, IKEA und Universal-Versand.“

Dass IKEA insgesamt „in einer eigenen Liga“ spielt, wie RegioData ermittelt hat, bleibt dabei unbestritten. Zitat: „Der schwedische Möbelriese performt weiterhin stark: Abseits von den Rabattschlachten der anderen Großen ist IKEA besonders produktiv und konnte seine Umsätze bei gleichbleibender Fläche weiter ausbauen. Der Marktanteil von etwa 16 % wird mit nur etwa 132.000 qm Verkaufsfläche erzielt. Die Quadratmeterumsätze sind mehr als dreimal so hoch wie der Branchendurchschnitt.“

Und ganz hoffnungslos sehen die Marktforscher auch die Lage für den Rest der Austria Händler nicht. Denn: „Das stärkste Umsatzwachstum konnten Verbund- bzw. Marketingvereinigungen erzielen. Zu diesen zusammengeschlossenen, selbstständigen Möbelhändlern zählen beispielsweise Garant Möbel, MHK Group, VME Union und Europa Möbel. Marken wie diese nehmen eine sehr stabile Funktion ein und besitzen insgesamt einen beachtlichen Marktanteil von 24 %.“ - Das wären dann 1,3 Milliarden Euro für die Verbundgruppen in Österreich.

FOTO: Der RegioData-Umsatzkuchen zum Möbelhandel in Österreich
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