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› Deutsche Möbelindustrie 2019 mit stabilen Umsätzen
24.02.2020 Starkes Auslandsgeschäft – starke Konkurrenzlage im Inland Die deutsche Möbelindustrie schließt nach positiven Zahlen im Herbstgeschäft das vergangene Jahr wirtschaftlich stabil ab. Insbesondere die Küchenmöbelindustrie und das Auslandsgeschäft beflügeln die Absätze. Die potenziellen Auswirkungen externer Risiken seien momentan schwer abschätzbar, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie und der Herforder Möbelverbände.

„Auch wenn der Umsatz im vergangenen Jahr insgesamt leicht um 0,5 Prozent auf 17,9 Milliarden zurückging, konnte damit trotz eines weiteren heißen Sommers eine Konsolidierung auf hohem Niveau erreicht werden, sagt VDM Geschäftsführer Jan Kurth (FOTO). Wobei innerhalb der Branche Unterschiede deutlich würden: „Ausland lief besser als Inland, das zweite Halbjahr besser als das erste und Küche und Büro besser als Wohnmöbel.“

Die gesamte deutsche Möbelindustrie konnte im Dezember 2019 ihre Umsätze um 2,2 Prozent steigern und die bisher aufgelaufenen Rückgänge insbesondere aus August und November damit nahezu ausgleichen. Der Umsatzrückgang im Gesamtjahr von geringen 0,5 Prozent sei maßgeblich durch den deutschen Markt verursacht. Hier gebe es für die deutschen Hersteller gleich mehrere Konkurrenzlagen: „Auf der einen Seite drückt Importware vornehmlich im unteren bis mittleren Preissegment in den Markt. Auf Konsumentenseite stehen unsere Produkte im Pitch mit attraktiven Alternativen – wie E-Bikes, Reisen, Sport- und Freizeit“, so Kurth.

Zur Stabilisierung der Lage im vergangenen Jahr habe indes einmal mehr die deutsche Küchenmöbelindustrie beigetragen. Deren Erlöse seien 2019 um 2,82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Nicht unwesentlich dabei eine Exportquote von überdurchschnittlichen 41,8 Prozent. Saldiert stiegen die Exportumsätze 2019 um 6,2 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.


Wohnmöbelindustrie mit Auftragsplus

Die im Verband der Deutschen Wohnmöbelindustrie (VdDW e.V.) organisierten Hersteller von Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln verzeichneten 2019 ein Auftragsplus von 2,33 Prozent. Allerdings waren für den Branchenzweig die Auftragseingänge im Verlauf des Jahres rückläufig. Vor allem der vom ersten bis dritten Quartal recht stabile Auftragseingang aus dem Inland flachte überraschend im 4. Quartal ab.

Die amtliche Statistik weist für Wohnmöbel Umsatzrückgänge in Höhe von insgesamt 3,2 Prozent, im Ausland von 2,1 Prozent sowie in Deutschland von 3,8 Prozent aus. Im vergangenen Jahr wurden 6,9 Milliarden Euro Umsatz von der Industrie realisiert. Allerdings seien, so Kurth, die Zahlen der amtlichen Erhebung wegen des großen Anteils von branchenfremden Bestandteilen bzw. Möbelteilen nur bedingt aussagekräftig.


Polstermöbelindustrie annähernd stabil

Der Umsatz im Segment Polstermöbel wurde laut amtlicher Statistik erst im ‚Jahresendspurt‘ unter die Nulllinie gedrückt. Besonders der Export sorgte dafür, dass der Gesamtumsatz 2019 um 0,3 Prozent leicht auf nunmehr 0,913 Milliarden Euro sank. Die Werte der eigenen Auftragserhebung des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie (VdDP e.V.) zeichnet mit einem kumulierten Wert von 3,49 Prozent Wachstum ein freundlicheres und marktnäheres Bild. Denn die interne Erhebung des Verbands inkludiert auch die wertmäßig erfassten Aufträge jener deutschen Unternehmen, die im Ausland fertigen lassen. Die sind in der Bundesstatistik nicht enthalten.

Für das laufende Jahr 2020 rechnet Geschäftsführer Jan Kurth mit einem insgesamt stabilen Markt, der mit den noch unabsehbaren Auswirkungen des Coronavirus auf die Konjunktur insgesamt und die Produktionsabläufe jedoch viele Unwägbarkeiten enthalte. „Die Möbelnachfrage im derzeit für uns stark wachsenden asiatischen Exportmarkt könnte ebenso betroffen sein wie die Versorgung des heimischen Marktes mit Zulieferteilen – mit negativen Auswirkungen in der gesamten verarbeitenden Industrie“, so Jan Kurth.

Die deutsche Möbelindustrie beschäftigte im Durchschnitt des vergangenen Jahres 84.413 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 476 Unternehmen.
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