Hartdran-Logo
› Es war wie immer … HartDran 377
13.10.2016 … das kommt zumindest mir so vor, wenn ich an den allgegenwärtigen Hausmesse-Reigen denke, der ja eigentlich noch in vollem Gange ist. Vielleicht ist das aber auch meine persönliche Wahrnehmung. Weil ich nun schon im 33igsten Jahr über diese Messen pilgere. Immer noch mit Interesse, aber vielleicht mit etwas weniger Elan.

So habe ich mir angewöhnt, statt wie früher von Stand zu Stand von Ausstellung zu Ausstellung zu marschieren und immer dieselben Gespräche zu führen, mir hier und da einen festen Standort zu suchen und zu warten, wer vorbeikommt.

Meist mit Erfolg. Denn nur so trifft man nicht immer dieselben Einkaufsgruppen, die zufällig denselben Weg haben. Sondern hat durchaus mal überraschende Begegnungen. Wir reden dann viel von früher. Und dass damals alles anders war. Oder eben auch nicht.

Vieles ist – wie gesagt – wie immer. Manches aber eben auch nicht. So haben sich die Kunden-Gruppierungen doch nachvollziehbar verändert. Kaum vorstellbar, dass vor zehn oder gar zwanzig Jahren Einkäufer von Toys “R” Us über die Messen streiften oder eine EK-Abteilung von Edeka Non Food.

Von den unzähligen Onlinern gar nicht zu reden, die alle den Stein der Weisen gefunden haben. Oder glauben, ihn gefunden zu haben. Immer wieder spannend, zu beobachten, wer im kommenden Jahr noch unterwegs ist aus dieser Klientel.

Wobei ich gar nicht bestreiten möchte, dass hier mit der richtigen Ware auch richtig gute Geschäfte zu machen sind. Genauso wie mit der stark wachsenden Zahl an ausländischen Interessenten aus Ländern, in denen vor zwei Jahrzehnten von echtem Möbelhandel noch gar nicht zu reden war.

Da fällt es dem einen oder anderen Anbieter gar nicht so schwer, auf die vor gar nicht langer Zeit noch so wichtigen rund 30 Einkaufsgruppierungen verzichten zu müssen, die vor dem großen Verbände-Sterben noch unterwegs waren.

Jetzt sind es vielleicht noch ein Dutzend Einkaufsgruppierungen aus dem Verbandswesen, die die Musik machen. Mehr oder weniger laut. Oder die „mittelständischen“ Großflächenvermarkter, die ihre Lieferanten in den Schwitzkasten nehmen.

Letztes Beispiel unser Titelheld Segmüller. Da ist etlichen Segmüller-Lieferanten, schon im Vorfeld der Pulheim-Eröffnung der Spaß vergangen. Der geforderte Platzierungsrabatt für den neuen Segmüller in Pulheim bei Köln soll nämlich satte 100 % betragen.

Das muss aber noch lange nicht das Ende sein. Irgendwann kommt einer unserer Handelsgiganten sicher auf die Idee, mehr als 100 % Rabatt einzufordern. Dann müsste die Industrie nicht nur gratis liefern, sondern gleich noch Kohle drauflegen, um in neuen Möbelhäusern präsent zu sein.

Vorausgesetzt, da ist dann noch Möbelindustrie, die man ausquetschen kann. Aktuell sterben zumindest deutsche Lieferanten wie die Fliegen. – Ob das im Sinne des Handels ist, darüber lässt sich trefflich streiten.

Ihr Ralf Hartmann
Anzeigen
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
medienPARK-Homepage