Hartdran-Logo
› Wer sich, wie ich, oft und gerne …
18.10.2017 … da aufhält, wo kühle Getränke serviert werden, der kann anlässlich der M.O.W. 2017 einen Trend ganz klar bestätigen. Die Internationalität der Messebesucher nimmt weiter ständig zu. Ein Indiz: Gefühlt die Hälfte der Bestellungen am Getränkestand zwischen Halle 19 und 20 in Bad Salzuflen gingen auf Englisch oder sonst wie über den Tresen. Weitere Beobachtung, die aber schon seit längerem anhält: Kannte man früher geschätzt jeden dritten Messebesucher persönlich und kam aus dem „Hallo!“ hier und dem „Wie isses?“ da kaum aus dem Grüßen raus, so kann ein „alter Hase“ wie Ich heutzutage recht unbehelligt durch die Gänge flanieren.

Das liegt zum einen natürlich daran, dass mir gute alte Freunde und Bekannte aus rein demographischen Gründen abhandenkommen. Das liegt aber auch daran, dass sich die Besucherstruktur auf vielen Möbelmessen ganz extrem verändert (hat).

Nicht umsonst betet beispielsweise M.O.W. Messechef Bernd Schäfermeier Jahr für Jahr vor, für wen alles in Bad Salzuflen die Tore offen stehen. „Sei es Spezialist, Großfläche, Onliner, Discounter, Baumarkt, Katalogversender oder LEH (Lebensmitteleinzelhandel).“

Und siehe oben. Auch die internationalen Fachbesucher werden von Jahr zu Jahr mehr. Und diese Kunden haben aus Sicht etlicher Aussteller einen großen Vorteil: „Die kaufen auch.“ Und das angeblich zu akzeptablen Preisen.

Neu, so ist zu hören, sei auch eine gewisse Ernsthaftigkeit. Es wird nicht mehr gegen Möbel getreten und alles schlecht gemacht. Besonders die XXXLutz-Giga Truppe wird in diesem Zusammenhang immer wieder lobend erwähnt. „Die gehen anders, an das Thema ran, als früher“, lautet der Tenor. Und: „Die arbeiten sehr ernsthaft und unendlich effektiv.“

Und auch Dieter Hilpert, der in seinem auf 10.000 qm ausgebauten BEGA Messezentrum am Standort Lügde neue Rekorde bei den Besucherzahlen vermelden kann, bestätigt: „Es geht schon lange nicht mehr nur um den Preis.“ – „Kapazitäten, Lieferzeiten und Sortimentsvielfalt“, schreibt dazu Sascha Tapken in der Möbelkultur beherrschten die Gespräche.

Und stellt fest: „Noch scheinen die Kapazitäten im Polster- und Wohnsegment gesichert zu sein. Doch eine langfristige Planung bekommt in allen Warengruppen immer größere Bedeutung. Möbeleinkauf muss heute andere Aspekte mit einbeziehen als in der Vergangenheit. Mit anderen Worten: Der Einkauf wird komplexer.“

Uneins sind sich die verschiedenen Messeveranstalter jedoch bei der Einschätzung der Besucherströme. So berichtet Möbelmeile-Geschäftsführer Michael Laukötter von „vielen einzelnen Möbelhändlern mit Inhabern“, die bei den Ausstellern der Möbelmeile von der 3c Gruppe bis Musterring gesichtet worden seien. Mit über 600 Verbänden und Handelsunternehmen seien die Vorjahreszahlen übertroffen worden.

Klingt komisch, denn in Bad Salzuflen wurden Einzelkämpfer eher wieder schmerzlich vermisst. Und es ist wohl kaum vorstellbar, dass Möbelhändler von Haus zu Haus ziehen und die M.O.W. links liegen lassen. Oder doch?

Dann müssten aber auch die Hausmesse Süd und die Oberfranken von diesem Trend profitieren. Von dort war aber wenige Tage nach Ende der Veranstaltungen erstaunlich wenig Feed Back zu erhalten. Von Ausstellerseite nicht und auch nicht von Besuchern. Vielleicht kommt da ja noch was.

Jetzt freuen wir uns erst mal auf diverse Verbandsmessen, und kaum war Weihnachten, ist dann schon wieder Köln, wo wir uns alle wiedersehen. - Die Dinge nehmen unerbittlich ihren Lauf. Bis dahin.

Ihr Ralf Hartmann
Anzeigen
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
medienPARK-Homepage