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› Und was war das jetzt?
26.10.2020 Die gesammelten Herbstveranstaltungen sind vorbei und die Ungewissheit bleibt. Keine Frage! Alle Messeveranstalter in Ostwestfalen sind zufrieden. Irgendwie. Unter diesen besonderen Umständen. Ob Hybrid oder analog. Jeder versucht, die Lage irgendwie positiv zu sehen. Aber was war wirklich? Natürlich gibt es auch - und in diesem Jahr ganz besonders - die Dauernörgler. Die „Tote-Hose-Spezialisten“. Die „Was-Machen-Wir-hier-eigentlich?“-Lamentierer. Aber ob im M.O.W. Messezentrum Bad Salzuflen oder auf der Küchenmeile A30, ob in den Hausmessezentren mit oder ohne Möbelmeile. Die Stimmung schwankt zwischen „gut gelaufen“ und „erwartungsgemäß angesichts der Umstände“.

„Zufrieden“ waren irgendwie alle Aussteller. Wohl auch, weil die Erwartungen angesichts einer ganz neuen Situation nicht allzu hoch angesetzt waren. Aber wie soll es nun weitergehen?

Dass Messe nach alter Art funktionieren kann, das hat die Messe Düsseldorf schon im September mit ihrem Caravan Salon unter Beweis gestellt. Die Autorin Melanie Günther hat ihre Eindrücke vom Messebesuch exklusiv für EuroShop.mag zusammengefasst. Leseprobe: „Mein erster Eindruck: Keine Massen drängen sich mehr an den Eingängen oder in den Gastro-Bereichen. Auch die Gänge der Messehallen an bestimmten Hotspots sind nicht verstopft. Stattdessen verbreiterte Gänge, überall offene Türen, Abstandshalter und Wegeführung, Durchgangsverbote und Desinfektionsmittelspender an jeder Ecke.“ - Günther zieht dabei insgesamt ein positives Fazit aus ihrem Messebesuch.

Und so oder ähnlich dürfen wir uns das vorstellen, wenn beispielsweise die Koelnmesse „unsere“ imm cologne/LivingKitchen im Januar 2021 organisiert. Es ist mittlerweile eine Art Glaubenskrieg aufgeflammt zwischen diversen Messegesellschaften. Die Messe Frankfurt beispielsweise glaubt nicht an eine schnelle Bewältigung der COVID-19 Probleme und hat erst einmal alle Veranstaltungen bis Ende März 2021 abgeblasen. Ganz anders Gerald Böse, der für die Koelnmesse die zügige Rückkehr zu „physischen Messen unter sicheren Bedingungen“ propagiert (siehe hartdran.com vom 22.09.2020).

Was bleibt, ist die komplette Unsicherheit, was die Entwicklung der Corona Situation in den nächsten Wochen und Monaten betrifft. Angesichts der ständig aktualisierten Reisewarnungen, Beherbergungsverbote, Masken-Verordnungen und Gastronomie-Beschränkungen sollte sich keiner anmaßen, schon jetzt die Kristallkugel zu bemühen, was das Messewesen im kommenden Jahr betrifft. Er läge garantiert daneben.

Interessant ist, dass auch die Befürworter der Rückkehr zu physischen Veranstaltungen immer wieder einschränken, dass auch im Messewesen nichts mehr sein wird, wie gewohnt. Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse formuliert das mit Blick auf die interzum 2021 einmal mehr als schöne neue Welt: „Wir warten nicht darauf, dass die gute alte Zeit wiederkehrt. Wir gestalten aktiv eine neue.“

Und Maik Fischer, Director der interzum, sieht zusätzliches Potential mit der Feststellung: „Die Zukunft als Marktplatz wird die interzum zunehmend auch in den digitalen Raum führen, denn hier sehen wir die besten Chancen, die Reichweite und den Einfluss der interzum zu vergrößern und so nicht nur die Besucher zu erreichen, die nicht nach Köln kommen können, sondern auch Menschen, die die vielfältigen Themen der interzum wichtiger nehmen als früher, die aber noch nie den Weg nach Köln gefunden haben.“

Es soll also mehr werden, nicht weniger. Die physischen Veranstaltungen kommen zurück, der digitale Raum wird bleiben. Optimismus hat noch nie geschadet. Die Skepsis der potentiellen Aussteller wird bleiben. Bis auf weiteres.

Ihr Ralf Hartmann
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