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› Was nun?, frage ich mich …
04.03.2021 … was wollen Sie hören? Oder besser lesen. Corona-Gejammer? Kritik am Impfdesaster? Verschwörungserzählungen? Ich kann sie nur noch schlecht ertragen, die immer gleichlautenden Vorwürfe von wem an wen auch immer. In dieser HartDran Ausgabe (447) gibt es davon genug zu lesen. Klar ist einiges schief gelaufen beim Umgang mit der Pandemie. Aber wer von uns hätte es besser gemacht? Und natürlich gibt es auch positives mitten in der Katastrophe. Geschäftsberichte, die nur so strotzen von Rekordergebnissen. Auch in dieser Ausgabe. Und auch sonst ist nicht alles schlecht in diesen Tagen.

„Die Küche ist das neue Mallorca.“ Unter dieser Titelzeile veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung am 08.02.2021 ein bemerkenswertes Interview mit Carla Kriwet, der neuen Vorstandschefin des BSH Hausgeräte Konzerns.

Und Kriwet, seit Juli letzten Jahres an der BSH Spitze, hat ihren eigenen Blick – nicht nur auf die Krise: „Ich lebe von sozialen Kontakten, von Treffen mit Kollegen und Kunden vor Ort“, sagt sie. Das alles sei jetzt schwieriger. Aber es gebe auch Vorteile: „Man kommt rascher zur Sache, man ist faktenorientierter, es gibt schnellere Entscheidungswege.“

Und Kriwet sagt: „In Krisen muss alles schnell gehen. In einer solchen Situation kann man nicht zu viel Zeit in Abstimmungsgremien verbringen.“ Die Pandemie sei auch ein „Booster für New Work“ und mobiles Arbeiten. – „Wir sind flexibler geworden, und das müssen wir uns für die Zukunft bewahren. Die alten Gewohnheiten dürfen sich nicht wieder einschleichen, wenn die Pandemie vorbei ist.“

Als Beispiel nennt Kriwet Geschäftsführungssitzungen nach altem Muster: „Da brauchen wir keine Vorlagen mit unzähligen Power-Point-Seiten in Farbe, die vorher genau abgestimmt sind. Wir brauchen wenige, präzise Informationen und Fakten, die dann aber alle Teilnehmer gelesen haben.“ - Klingt so, als müsse sich die eine oder andere Führungskraft ein wenig umstellen bei der BSH. Aber nicht nur da. Schaden kann´s sicher nicht.

Dass der Hausgeräte Riese - wie andere auch – von der Krise profitiert, vom neuen Leben in den eigenen Wänden. Eh klar. Carla Kriwet: „Die Zahlen geben wir im März bekannt, aber ich kann jetzt schon sagen: 2020 war für die BSH ein Spitzenjahr.

Und für viele andere auch. „Urlaub gestrichen, Restaurants geschlossen: Viele Deutsche konnten während der Pandemie Geld zurücklegen“, heißt es in einer SZ Titelstory am ersten Februar Wochenende. Corona habe das Einkaufsverhalten in Deutschland verändert. Einerseits seien viele Läden geschlossen, andererseits floriere das Geschäft in einigen Branchen wie noch nie.

Es gebe Indizien, dass die meisten nicht aus Angst oder Geldnot sparen. „Zwar verloren manche den Job oder waren viele Monate in Kurzarbeit. Insgesamt aber stieg die Arbeitslosigkeit trotz Krise wenig.“

Es ist also mehr Geld da als sonst. Und bei überschaubaren Zusatzausgaben für Toilettenpapier, Nudeln und Desinfektionsmittel hält sich der Schwund im Rahmen. Die Folge: Wer sich eine neue Sauna leisten will, kommt unter drei Monaten Wartezeit nicht weg. Hundewelpen sind ausverkauft und, wir wissen`s ja eh: laut GfK fließt viel Geld in das „sogenannte Cocooning“, den Kuscheleffekt in den eigenen vier Wänden. Übrigens: Auch Sexspielzeug boomt in der Corona-Krise.

Zwar sind die Läden noch zu, aber unterm Strich nehme der Einzelhandel sogar mehr ein, als vor der Pandemie, schreibt die SZ. Natürlich auch wegen Online. Und so lautet das Fazit:

„Zwei von sieben Billionen Euro des privaten Geldvermögens liegen laut DZ Bank auf unverzinsten Giro- und Sparkonten. Viel davon dürfte in der zweite Jahreshälfte in den Konsum abfließen, sobald die Pandemie das zulässt.“ – Zuversicht!

Ihr Ralf Hartmann
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