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31.03.2021 … einzelner Politiker schreibt das Handelsblatt: „Dagegen können nur härtere Regeln für Abgeordnete mit mehr Transparenz helfen.“ Und zitiert Kurt Tucholsky, der einst geschrieben hat: „Wer in der Öffentlichkeit Kegel schiebt, muss sich gefallen lassen, dass nachgezählt wird, wie viel er getroffen hat.“ So viel zur Politik. Und jetzt wieder Corona. Also doch auch wieder Politik. Ein prima Chaos gibt es im Non Food Handel seit der jüngsten Entscheidung der Bundesregierung, Lockerungen mit Notbremse zu initiieren.

Ganz traditionell reagiert der Möbelhandel mit einem fröhlichen „Wir sind wieder für Sie da!“ und mit Rabatten, dass die Heide wackelt. Ganz vorne dabei: XXXLutz mit 43,75% „auf vieles“. Beziehungsweise „in allen Möbelkategorien auch auf Teppiche & große Marken“. Kleingedruckt die üblichen Einschränkungen wie „nicht kombinierbar mit“ oder „zeitlich begrenzt bis“. Optische Raffinesse: Die 75 hinter dem Komma suggeriert optisch 75%. Volksverarschung pur! Aber der Kunde will es wohl so. Hauptsache, der Laden ist wieder auf.

Andere Möbelanbieter machen es nicht ganz so dicke. So heißt es bei Möbel Höffner: „… schenken wir Ihnen 36% Rabatt* in ALLEN Abteilungen.“ Zusätzlich gibt es „tolle Extra-Rabatte* auf viele Möbel, Marken und Wohnaccessoires“. Natürlich auch hier, wie üblich, mit Sternchen und vielen kleingedruckten Einschränkungen.

Vorbildlich dagegen der EMV Filialist Segmüller, der dem Rabattwesen ja bekanntermaßen abgeschworen hat. „Jetzt wieder geöffnet! EINFACH VORBEIKOMMEN OHNE TERMINBUCHUNG!“ So werden in der Süddeutschen Zeitung die Häuser in Friedberg und Parsdorf bei München beworben. Keine Preise, keine Rabattgeschenke.

Aber es gibt ja nicht nur Möbelhäuser. „Corona-Chaos perfekt“, schreibt die SZ am 09.03.2021 und stellt fest: „In manchen Kommunen kann der Einzelhandel wieder regulär öffnen, volle Tüten werden in Innenstädten gesichtet. Andernorts, oft im Nachbarlandkreis, bleiben die Regeln streng – die Angst vorm Shopping Tourismus zieht auf.“ - Das gilt natürlich nicht nur in Bayern, sondern überall.

Beispiel Segmüller-Stammsitz Friedberg. Dort lag die Inzidenz im Landkreis Aichach-Friedberg in der 10. KW mit 19,3 „so niedrig wie sonst kaum wo in der Bundesrepublik – die Läden haben hier geöffnet“.

In Stadt und Landkreis Landshut dagegen gibt es „abweichende Regeln; und die Inzidenz wechselt hin und her“. Zitat aus der SZ: „Die Stadt liegt mitten im Landkreis, von einer Grenze kann im Alltag keine Rede sein – trotzdem gibt es nun eine. Am Sonntag (07.03.2021) betrug die Inzidenz im Landkreis Landshut 51,9.“ - Hier mussten sich Händler vorerst mit Click & Meet begnügen. In der Stadt Landshut lag der Wert dagegen unter 50, dort durften die Läden öffnen.

Aber jetzt kommt`s: Schon am Montag, 08.03.2021, drehte sich das Ganze um: Im Landkreis sank die Inzidenz laut Landesamt für Gesundheit auf 49,4 – während sie in der Stadt auf 65,4 stieg. „Nahezu grotesk“ nennt Landshut OB Alexander Putz die Lage. Mit Recht. Und bundesweit gibt es ähnliche Beispiele zuhauf.

Sperr mer auf, sperr mer zu! So werden wir wohl noch einige Zeit leben müssen. Aktuell (Mitte März) marschiert die Inzidenz allerdings landesweit wieder flott in Richtung 100. Und dann hat sich das Thema erst mal wieder komplett erledigt.

Das Chaos ist perfekt. – Bleiben Sie negativ!

Ihr Ralf Hartmann
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