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› Und täglich grüßt Corona hier …
03.01.2022 … ; die Titelgeschichte der Ausgabe HartDran 459 vom 17.12.2021 können Sie nahezu identisch nachlesen in HartDran Nr. 444 vom 20. November 2020. Da nämlich wurde die imm cologne 2021 endgültig abgesagt. „Wir mussten uns der Realität stellen …“ meldeten die Verantwortlichen der Koelnmesse vor gut einem Jahr. Von starker Verunsicherung bei Ausstellern und Besuchern war die Rede. Und: 2022 werde die imm cologne dann „wie gewohnt physisch und ergänzt um eine digitale Erweiterung stattfinden“.

Und jetzt? Pustekuchen! Aber: „Einen Lockdown wird es nicht geben!“ verspricht unser frisch gekürter Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Und fügt hinzu: „Bis Weihnachten.“ Sehr witzig!

Doch niemand weiß, was kommt. Aus der fünften, sechsten, siebten Welle wird wohl eine Dauerwelle. Oder wie Lauterbach auf die Frage antwortet, was denn nach dem Ende der Pandemie kommt: „Dann kommt die nächste Pandemie.“

Machen wir uns nichts vor: Die Situation bleibt unberechenbar. Da helfen auch die immer wieder gleichlautenden Forderungen von Handelsfunktionären wie HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth nicht weiter, der im Januar 2021 „zügig ein Konzept für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie“ forderte.

Der im März 2021 eine „zwingend notwendige Öffnungsperspektive“ unverzichtbar nannte und der dann im Dezember 2021 resigniert feststellen musste, dass bei weiterhin angespannter Pandemielage, „die negative Entwicklung der Verbraucherstimmung den privaten Konsum im Weihnachtsgeschäft ausbremsen“ könnte.

Und auch wenn der stationäre Möbelhandel mehrheitlich gut durch das zweite Corona-Jahr gekommen ist, die Unsicherheit nimmt zu.

Zitat Hans-Jürgen Jakobs im Handelsblatt: „Der neu eingesetzte Expertenrat hat vor einer `explosionsartigen Verbreitung´ von Infektionen gewarnt, Omikron bringe eine `neue Dimension´ ins Pandemie-Geschehen. Es seien `zusätzlich´ gut geplante und kommunizierte Kontaktbeschränkungen nötig.

Vor einem Jahr hieß Omikron noch Delta. Und auch damals schien sie unausweichlich, die Apokalypse. Was also tun?

„Die Zukunft war früher auch besser“, schreibt Stefan Grissemann vom Austria Magazin „Profil“ in seinem wöchentlichen Morgengruß. Und bittet trotzdem: „jetzt kein Rückblick mehr!“

Empfiehlt stattdessen das Editorial der letzten profil-Ausgabe des Jahres 2021, in dem sein Kollege Sebastian Hofer ein „kleines Plädoyer für eine vorausschauende Weltbetrachtung“ abgeliefert hat.

„Die wilden 20er“ heißt es da in Anspielung auf die „Roaring Twenties“ des vergangenen Jahrhunderts. Denn das Brüllen und Tosen von damals sei auch heute wieder zu vernehmen.

„Aber während der schöne Lärm in den 1920er-Jahren den Aufbruch in ungeahnte wirtschaftliche und künstlerische Höhen markierte, röhren und donnern heute vor allem Argwohn, Mutlosigkeit und Nihilismus.“ Die Gesellschaft sei tief gespalten, die Pandemie alles andere als besiegt, und die Gewaltbereiten witterten Morgenluft und machten mobil.

„Aber“, so Hofer weiter, „sollte man sich nicht auch und gerade in tristen Zeiten auf die Sonnenseiten unserer Existenz besinnen? Wer wird denn gleich die gute Laune verlieren, nur weil die Apokalypse naht?

Die Gekreuzigten in Monty Pythons Bibel-Comedy `Das Leben des Brian´ (1979) machten es einst vor und trällerten mit unstillbarem Optimismus den Gassenhauer `Always look on the bright side of life´“.

Es sei eben alles nur eine Frage der Perspektive. Wobei der „extratrockene britische Humor“ natürlich auch nicht darüber hinwegtäuschen könne, dass die Lage ernst ist, „virologisch und klimatisch, politisch, psychisch und sozial“.

Aber sich zu Hause zu verkriechen, sei auch keine Option. Denn erstens nütze es bekanntlich nichts, den Schädel in den Schlamm zu stecken, und zweitens werde man mit den algorithmischen Plattmachern Spotify und Netflix halt auch nicht glücklich. - Kopf hoch also! Und ein gutes Neues Jahr.

Ihr Ralf Hartmann
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