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› Ich habe kurz darüber nachgedacht …
28.01.2022 … vielleicht mal ein Editorial zu schreiben, in dem das böse C-Wort nicht vorkommt. Corona! Vergebens. Mir fällt in dieser Richtung kaum noch etwas ein. Ja wie denn auch? Einmal die Zeitung aufgeschlagen, öffentlich- rechtlich informiert oder besorgte Spaziergänger beobachtet. Schon ist es wieder da, das Grauen.

Ich meine jetzt nicht das Virus, vor dem uns allen graust. Ich meine das Drumherum. Ein Schild bei einer Demonstration gegen die „Besorgten“ lautete: „Das B in Querdenker, das steht für Bildung!“ - Das hat mir gefallen.

Ebenso wie die Gedanken zur Veränderung der Sprache in Zeiten der Pandemie. In einem „Streiflicht“ der Süddeutschen Zeitung beklagte der Autor eine „deutliche Virologisierung der Sprache“ als eine der gravierenden Nebenwirkungen der Pandemie.

Zitat: „Eine einschneidende Veränderung der Umwelt zieht zwangsläufig eine Veränderung der Kommunikation nach sich.“ Dass man heutzutage weder beim Friseur noch beim Besuch von Onkel Peter Begriffen wie Inzidenz, Hospitalisierungsrate oder Boosterwirkung entkommen könne, zeuge von der Macht der Seuche auch über die Gehirne. Dazu gehöre auch, dass bald eine Mehrheit der Deutschen glauben werde, „dass jener Karl Lauterbach den stummen Olaf als Bundeskanzler abgelöst habe“.

Hierzu passt ein Bericht über „Nebenwirkungen“ in derselben SZ Ausgabe. Nebenwirkungen sind ja ein Grund für unsere Besorgten, sich nicht impfen zu lassen. Zum Smalltalk, heißt es da, gehöre in diesen Zeiten auch, sich nach dem Befinden nach der jüngsten Impfspritze zu erkundigen. Wobei nicht alles, was Geimpfte als Nebenwirkungen wahrnehmen, vom Vakzin herrühren muss.

Hierzu wird über die Erfahrungen einer neuen Arbeit berichtet, in der sich Wissenschaftler mit den Beschwerden solcher Menschen beschäftigten, die an Covid Impfstudien teilgenommen hatten und einer Placebo-Gruppe zugelost worden waren.

Diese Probanden erhielten ohne es zu wissen, eine harmlose Substanz wie Kochsalzlösung gespritzt. Und – Überraschung – 35 Prozent von 23.000 Versuchsteilnehmern berichteten nach der ersten Dosis über mindestens eine Nebenwirkung. „Kopfschmerzen und starke Müdigkeit waren die Klassiker. Gelenkschmerzen, Übelkeit, Schüttelfrost und weitere Beschwerden folgten.“ - Nocebo-Effekt nenne Psychologen dieses Phänomen, das als unwillkommener Bruder des Placebo-Effekts gilt.

Um es kurz zu machen: „Von den Probanden, die tatsächlich den Impfstoff erhielten, klagten 46 Prozent über derartige Nebenwirkungen – kein sehr großer Unterschied.“ Insgesamt, so hätten die Forscher gefolgert, dürften bis zu zwei Drittel der berichteten Nebenwirkungen eher dem Kopf der Geimpften als dem Vakzinfläschchen entstammen.

Was in den Köpfen ungeimpfter Spaziergänger vor sich geht, scheint derweil ganz andere Nebenwirkungen hervorzurufen: Schaum vor dem Mund beim Formulieren absurder Visionen zur „Lügenpresse“ und den hinterhältigen Machenschaften des „Establishments“ in dieser unserer Diktatur.

Einmal Tagespresse - also „Lügenpresse“ - und man weiß Bescheid. Kurze Notiz aus derselben Zeitung, also immer noch SZ – nicht etwa BILD. Das Virus kommt aus den Niederlanden: „China lässt Hamster töten“ heißt es da. Die Meldung: „Im Zuge eines Corona Ausbruchs haben die Behörden in Hongkong die Tötung von etwa 2.000 Hamstern und anderen Kleintieren angeordnet.“

Die Vorgeschichte: Bei der Besitzerin einer Tierhandlung war die Delta Variante festgestellt worden. Im Anschluss wurden auch die aus den Niederlanden importierten Hamster positiv getestet. Nun seien Geschäfte und Hamster-Halter in Hongkong aufgefordert worden, ihre Tiere einschläfern zu lassen.

Stellt sich die bange Frage: Haben Sie Hamster oder andere Kleintiere aus den Niederlanden im Haus? Testen lassen!

Ihr Ralf Hartmann
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