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› „Semipolitisch denkende Gruselfreunde …“
03.05.2022 … das sind laut SZ „Streiflicht“ vom 26.04.2022 solche Zeitgenossen, die wohl ernsthaft erwartet haben, dass Marine Le Pen Präsidentin Frankreichs sein würde. Dieser Kelch ist bekanntlich an Frankreich – und damit auch an uns – vorüber gegangen. Was die SPD-Chefin Saskia Esken dazu bewogen hat „Ich tanze“ zu twittern.

Hierzu der „Streiflicht“ Autor: „Nun gibt es zwei Wahrheiten, die erste: Man möchte sich tatsächlich nicht bildlich vorstellen, dass Marine Le Pen ein Büro im Elysée bezieht und mit einem Putin-Porträt im Hintergrund die Weihnachtsansprache hält.

Man möchte sich, zweitens, nicht vorstellen, wie Saskia Esken tanzt. …“ Es folgt eine Abhandlung über die Geschichte tanzender SPD-Politiker mit der dringenden Bitte: „Saskia Esken soll bitte nicht tanzen. Wir wollen sie so in Erinnerung behalten, wie wir sie kennen.“ – So viel zu dem.

Aber zurück zum Krieg. Erstaunlich gelassen haben polnische und bulgarische Regierungsverantwortliche reagiert, als ihnen die Gazprom in diesen Tagen – wenig überraschend – den Gashahn zugedreht hat.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sagt, Polen habe genug Gasvorräte. Die Energieversorgung sei gesichert. Man habe in den vergangenen Monaten Gas in polnische Speicher gepumpt. Und Morawiecki betont, „in polnische Speicher, nicht in Speicher in Deutschland in russischem Besitz". - Ein feiner Unterschied.

In Bulgarien liegt die Sache etwas anders. Das Land hängt fast komplett von russischen Erdgaslieferungen ab. Dennoch sagt Energieminister Aleksandar Nikolow in der Tagesschau, „Bulgarien wird keine Verhandlungen unter Druck führen". Nach Angaben Nikolows sei die Gasversorgung wichtiger Abnehmer für mindestens einen Monat gesichert.

Dergleichen Gelassenheit wünscht man sich vielleicht auch mal bei uns, wo der Kanzler sein Zaudern in vielerlei Hinsicht mit dem drohenden dritten Weltkrieg begründet oder mit dem wirtschaftlichen Super Gau.

Dass Olaf Scholz die ihm vorgeworfene Führungsschwäche mit der Ansage an die „Jungs und Mädels“ kontert, genau, weil er nicht tue, was diese von ihm erwarteten, führe er; das reicht aus meiner Sicht nicht einmal zur Lachnummer.

Und damit komme ich einmal mehr zu meinem Standardthema: Alles ist relativ. Perfekt zusammengefasst hat das aus meiner Sicht Tobias Haberl im SZ Magazin vom 25. März 2022.

Haberl schreibt: „Klar kann man sich vom Schicksal betrogen fühlen, wenn einem der Ibiza-Flug in letzter Sekunde abgesagt wird, man kann aber auch für zwei Sekunden daran denken, dass achtzig Prozent der Weltbevölkerung noch nie in einem Flugzeug gesessen sind.

Klar kann man die vielen einsamen, isolierten alten Menschen bemitleiden, man kann sich aber auch vor Augen führen, dass es in Lesotho – bei einer Lebenserwartung von 53 Jahren – kaum welche gibt.

Klar kann man die `verlorene Generation´ ausrufen, wenn junge Menschen zwei Jahre nicht tanzen oder nebeneinander im Hörsaal sitzen können, aber wenn man es tut, sollte man sich auch die Mühe machen, nach einem passenden Adjektiv für die Kinder zu suchen, die für unsere E-Autos auf Kobaltminen herumkrabbeln.“ – Kann man zumindest mal versuchen.

Aber zurück an die Heimatfront. Während ich diese Zeilen schreibe, erreicht mich eine Mail aus Freiburg, wo die Badische Zeitung Alarm schlägt mit der Titelzeile „Die `lange Rote´ am Freiburger Münstermarkt knackt die Drei-Euro-Marke“.

Zitat: „Die Preissteigerungen der vergangenen Wochen sind nun mitten in Freiburg angekommen. Auf dem Münsterplatz haben bereits mehrere Wurststände die Preise erhöht, …“. Und zwar von 2,80 Euro für die Wurst bis hinauf auf 3,30 Euro. Preisanstieg bis zu 18%.

Stellt sich die bange Frage: Wie hamstert man frische Bratwürste?

Ihr Ralf Hartmann
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