Hartdran-Logo
› Es ist eigentlich keine Überraschung …
31.01.2023 … dass wir (fast) alle – mehr oder weniger – ungerupft ins Neue Jahr gekommen sind. Also Federn lassen mussten die meisten schon. Aber so schlimm wie befürchtet, scheint es nun doch nicht zu kommen. Bei allen Prognosen blitzt fast immer ein bisschen Hoffnung durch. Auch wenn so vieles, was uns beunruhigt, noch lange nicht vorbei zu sein scheint. Sei es nun der Krieg in der Ukraine, der sich den Vornamen „Der furchtbare“ redlich verdient hat. Sei es die Energie-Krise oder gar der Klima-Wandel. Corona? Ja, da ist auch noch was.

Aber, wenn man kaum noch weiß, wovor man sich am meisten fürchten soll, dann lässt man es doch lieber auch mal ganz bleiben. Das Jammern und Klagen. Verdrängung hilft da zuweilen auch mal über den Tag.

Selbst passionierte Schwarzmaler – mit denen wir ja auch in der Möbel-Fachpresse gesegnet sind – haben sich mit ihren ersten Äußerungen zum Jahreswechsel zurückgehalten. Haben der drohenden Apokalypse eine Verschnaufpause gegönnt.

Aber wer kann schon sagen, wie es weitergeht? Beispiel steigende Umsätze. Zweistellige Umsatzzuwächse sind ja normal geworden beim Rückblick aufs letzte Jahr. Sei es im Handel, in der Industrie und folglich auch bei den zentral regulierten Umsätzen der Verbundgruppen – nicht nur in der Möbelbranche.

Natürlich wissen wir, woher der Zuwachs kommt. Inflation! Schlüssig zusammengefasst hat das Hanna Behn auf dem Info-Portal onlinehaendler-news.de:

„Einzelhandel erzielt Umsatzplus – Online-Handel macht Minus“ lautete die Überschrift ihres Beitrags. Mit der Information, dass der Einzelhandel ganz allgemein im vergangenen Jahr nochmals zugelegt habe. Bundesweit - quer durch alle Branchen.

„Es wurden 8,2 Prozent mehr erreicht als im Vorjahr“, heißt es im Folgetext – mit der Einschränkung: „Allerdings gilt die Steigerung nur für den nominalen Wert. Preisbereinigt gingen die Erlöse um 0,3 Prozent zurück.“ Inflation eben, „die deutliche Preissteigerungen zur Folge hatte“.

2021 waren die Umsätze real um 0,8 Prozent gestiegen, zitiert die Autorin das Statistische Bundesamt mit dem Hinweis, „vor der Pandemie, im Jahr 2019, stiegen sie um real 5,6 Prozent“.

Schwacher Trost für die Stationären: „Der Online-Handel kann an seine Erfolgsumsätze aus der Corona-Krise indes nicht wieder anknüpfen: Für den Versand- und Internetversandhandel meldet die Behörde ein Umsatzminus von 8,1 Prozent preisbereinigt, nicht preisbereinigt wurde ein Rückgang von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.“

Weitere „wichtige Themen“ zum Jahresbeginn: BEGROS Filialist Horst Ehrmann hat ein Lüftchen im Blätterwald entfacht, indem er werbewirksam verkündete, seine sechs Einrichtungshäuser bis auf weiteres Montags geschlossen zu halten. Energie sparen! Aufgeregte Umfragen der Journaille bei einigen Mitbewerbern erzielten nicht die gewünschte Folgewelle. Die Mehrzahl der Ehrmann Kollegen hat derzeit nicht vor, seinem Beispiel zu folgen.

Noch ein Aufreger: Die Bild Zeitung hat Preise bei IKEA verglichen und im Vergleich zum Vorjahr massive Preiserhöhungen aufgedeckt. „Bis zu 131 %.“ Das Bettgestell Nesttun (229 statt 99 Euro) ist damit Spitzenreiter.

Aber auch „beliebte Klassiker“ wie Billy oder Pax stiegen im Preis um mehr als 50%. Da IKEA-Berichte grundsätzlich Aufmerksamkeit garantieren, ging das Thema in der Berichterstattung ab wie Schmidts Katze. Auf der Homepage der Schweden ist von Preiserhöhungen allerdings keine Rede.

Immerhin gab es eine schriftliche Stellungnahme, die in diversen Zeitungen zitiert wird. IKEA „sei im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 nicht umhingekommen, die Preise für Teile des Sortiments anzupassen“, zitiert das Verbraucher Portal „Chip“ die Schweden. Bislang habe man bei IKEA den größten Teil der Kostensteigerungen in der weltweiten Lieferkette selbst aufgefangen. „Seit dem Herbst 2022 und damit im aktuellen Geschäftsjahr 2023 habe man aber auch wieder Preise gesenkt, wenn sich die Lieferketten stabilisiert und die Lagerbestände verbessert hätten.“

Viel Lärm um nichts?! Schön, dass wir sonst keine Sorgen haben! Und jetzt auf ins Neue Jahr!

Ihr Ralf Hartmann
Anzeigen
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
medienPARK-Homepage