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› Heute mal die gute Nachricht …
11.04.2023 … zuerst: „Kriegsbedingter Mangel an Sonnenblumenöl beendet!“ titelte das Manager Magazin diese Woche. Na, wenn das kein Grund zur Freude ist. Zumindest für solche Zeitgenossen, die ihre Garage nicht mit Hektolitern von gehortetem Öl blockiert haben. Sofern neben dem Klopapier noch Platz war. Aber wieso ist die Speiseöl-Krise plötzlich keine mehr?

„Vor dem Krieg war die Ukraine der weltgrößte Exporteur von Sonnenblumenöl“, schreibt MM. Der russische Überfall habe das Öl zur Mangelware gemacht. Inzwischen habe sich die Versorgung aber normalisiert, heißt es beim Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid).

Irgendwas ist immer! Auch bei uns – in der Möbelbranche.

Seit November letzten Jahres beschäftigt sich die Fachjournaille mehr oder weniger intensiv mit dem Thema Störmer Küchen. Ganz vorne mit dabei KüchenNews Chefin Stefanie Willach, die die Störmer Querelen ebenso kenntnis- wie umfangreich aufgearbeitet hat.

„Störmer Küchen: Quo vadis?“ lautete die Frage in einem ihrer Berichte am 01. März 2023. Leseprobe: „Die Bilanz ist vernichtend. Die Mitarbeiter verlassen desillusioniert das sinkende Schiff. Der wichtigste Kunde legt die Zusammenarbeit auf Eis. Die Gesellschafter sind zutiefst zerstritten. Wie soll es bei Störmer Küchen weitergehen, heißt die Frage, die nicht erst seit heute in der Branche diskutiert wird.“

Und endete nach einer umfangreichen Analyse der Ereignisse mit dem Satz: „Eine Erfolgsgeschichte wird Störmer Küchen garantiert nicht mehr.“

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die Mitarbeiter, die laut KüchenNews „desillusioniert das sinkende Schiff verließen“, meldeten sich schriftlich zu Wort. Auszug: „Wir haben im Gegensatz zu Ihren Aussagen nicht das Gefühl hier völlig `desillusioniert rumzuirren´ und möchten uns deshalb wehement von Ihrer Aussage abgrenzen. Auch können wir in keinerlei Fällen bestätigen, dass hier eine Massenabwanderungswelle an Mitarbeitern stattfindet.“

Man sei in der Belegschaft überzeugt, „dass auch unsere neue Geschäftsleitung künftig ihren Beitrag dazu leistet, dieses vielfältige und sehr flexible Unternehmen zu stärken und weiter voran zu bringen“.

Unterzeichnet war der Brief nicht namentlich, sondern mit „Gesamte Belegschaft der Störmer AG incl. Betriebsrat“.

Und dann ging es richtig los. Willach in einem Editorial am Donnerstag, 09. März 2023, der Brief sei zunächst von dem Störmer Betriebsratsvorsitzenden Martin Riepe unterzeichnet gewesen. Und weiter: „Das PDF war seltsamerweise unter dem englischen Namen „Request“ abgespeichert, da aber Peter Niehaus, bei Störmer Head of Sales Export, der Absender war, dachte ich, dass alles mit rechten Dingen zuging.“

Ging es wohl nicht. Denn erst meldete sich der offizielle Absender Peter Niehaus schriftlich und bat um gewisse Korrekturen – „Herr Riepe unterschreibt das erst nächste Woche“. Dann sprach Betriebsratsvorsitzender Riepe auf den Anrufbeantworter, „betonte, dass er von dem Brief nichts wisse, den Brief nicht unterschrieben habe“. Und drohte rechtliche Schritte an „gegen wen auch immer“.

Damit aber noch lange nicht genug. Der ehemalige Störmer Mitgesellschafter Michael Otto meldete sich zu Wort und kündigte sein KüchenNews Abonnement. Begründung:

„Aufgrund der aktuellen sehr negativen und einseitigen Berichterstattung der Küchennews gegen das Unternehmen Störmer, welches ich jahrelang in verschiedenen Positionen wie Miteigentümer, Geschäftsführer und weiteren gerne begleitet habe, kündige ich hiermit mein bestehendes Abonnement der Küchennews zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Ich möchte die Küchennews mit dieser Art der Berichterstattung, die ein Unternehmen in seiner Grundgesamtheit gefährden kann, nicht weiter als Leser oder Abonnent unterstützen. …“

Eine Reaktion, die immer mal wieder vorkommt, wenn einem Leser etwas nicht passt. Und eine Reaktion, die bei Stefanie Willach „nur ein müdes Lächeln“ auslöste.

Ihre Antwort: „… gerät ein Unternehmen in eine existenzbedrohende Situation, sind nicht wir von küchennews dafür verantwortlich, sondern die Unternehmer, die Geschäftsführer, die das Unternehmen führen. Wir können und wollen lediglich auf Missstände hinweisen, die Mitarbeiter und andere Marktteilnehmer in ihrer Existenz gefährden können. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ein Unternehmen einen Brief rausschickt, der von jemandem unterzeichnet ist, der davon nichts weiß, dann kann ich sicher von einem Missstand ausgehen.“ - Dem ist nichts hinzuzufügen!

Ihr Ralf Hartmann
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