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› Es passiert immer mal wieder …
29.12.2023 … dass wir einen Redaktionsschluss Tag für Tag nach hinten verschieben müssen. Wegen überraschender „Nachrichten-Flut“. Ursprünglich geplanter Versandtermin für HartDran 488 war der 15.12.2023. Während ich dieses Editorial schreibe, sind es nur noch vier Tage bis Weihnachten. Und immer noch fliegen uns auch in der letzten Woche vor den Feiertagen die Neuigkeiten nur so um die Ohren.

Dazu gehört eine wenig überraschende Insolvenz: Warendorf Küchen. Nicht die erste Pleite des ehemaligen Miele Küchenwerks, aber mit großer Wahrscheinlichkeit die endgültig Letzte.

Wir erinnern uns an die kuriose Übernahme der insolventen Warendorf Küchen durch die insolvente Möbelmarke hülsta. Letzte Wasserstandsmeldung war am 17.11.2023 die Meldung auf hartdran.com, die da lautete:

„Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt wurde in den letzten Tagen/Wochen die ehemalige WARENDORF Küchenfabrik GmbH mit Sitz in Warendorf umbenannt in Warendorf Werke GmbH und registertechnisch umgesiedelt nach Stadtlohn.“

Als Heilsbringer wurde „Branchenexperte“ Michael Spadinger vorgestellt, der als „Geschäftsführer für den Bereich Vertrieb“ seit Dezember 2023 bei Warendorf für rosige Zeiten sorgen sollte.

Das hat sich nun erledigt. Wie u.a. KüchenNews berichtet, ist die Warendorf Werke GmbH beim Amtsgericht gelandet. Zum insgesamt vierten Mal, wie meine geschätzte Kollegin, KüchenNews Herausgeberin Stefanie Willach, ausgerechnet hat.

Zitat: „Warendorf Küchen stellte erstmalig 2015 Insolvenzantrag, weitere Insolvenzen folgten 2019 und im November 2022. Am 19.12.2023 folgte nun der vierte und wahrscheinlich finale Insolvenzantrag.“

Michael Spadinger bleibt dabei an Bord. Allerdings nicht mehr bei Warendorf, sondern er hat mal eben zu hülsta gewechselt. Macht Sinn, denn Branchenkenner vermuten, dass zwar die Produktion in Warendorf über die Wupper geht, dass aber die hülsta Küche weiterlebt. Produktion nun eben in Stadtlohn.

Hierzu KüchenNews: „Warendorf war auf dem deutschen Markt ohnehin kaum noch platziert, und das Asiengeschäft wird künftig dann wohl von der hülsta-Küche weitergeführt.“ - Soviel zu dem.

So richtig rund ging es im November und Anfang Dezember bei den Möbelverbänden GARANT/EMV, Einrichtungspartnerring VME und Alliance. Alle drei absolvierten erstmals nach der Pandemie endlich mal wieder das volle Messeprogramm. GARANT/EMV als EMMK in Leipzig, VME und Alliance in den eigenen Messezentren an den Standorten Bielefeld und Rheinbach.

Und erstaunlich, aber nachvollziehbar. Die jeweiligen Verbandsmitglieder „stürmten“ die Veranstaltungen, sorgten für ordentlich Auftrieb und für gute Laune bei den Verbands-Verantwortlichen. „Die Stimmung ist deutlich besser, als es manche Umsatzzahl vermuten lässt“, hieß es beispielsweise bei Alliance. Wobei Presse-Sprecher Marc Mispelkamp mit der originellen Feststellung aufwartete: „Erst wenn die Flut weg ist, sieht man, wer ohne Badehose unterwegs war.“

Kleiner aber feiner Unterschied: EMMK und VME gaben auch aktuell insolventen Industriepartnern wie Nolte, W.Schillig und Gwinner eine Chance zum Messeauftritt, während Alliance-Einkaufsleiter Carsten Singe die konsequente Strategie betonte: „Wir hatten noch nie eine insolvente Firma auf der Messe.“

Hierzu VME-Hauptgeschäftsführer Frank Stratmann: „Alle drei sind wichtige Lieferanten, die wir gern unterstützen möchten, wenn sie vielleicht doch die Kurve kriegen! Unsere Gesellschafter sind doch alle bestens informiert und haben sowieso noch zahlreiche Aufträge bei den jeweiligen Lieferanten liegen, die hoffentlich noch ausgeliefert werden. Mal klappt es - wie hoffentlich bei Wischi - mal läuft es wie bei Gwinner!“

Die Messe sei dabei nur bedingt wichtig, so Stratmann weiter und helfe einem Lieferanten vielleicht bei seinen Gläubigern und möglichen Investoren. „Die machen nämlich nichts, wenn die Auftragsbücher leer sind.“ - Sofort die Reißleine zu ziehen, so Stratmanns Fazit, sei zwar das Einfachste, „aber das Einfachste ist nicht immer das Beste“.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame Feiertage einen schwungvollen Rutsch ins Neue Jahr sowie Kraft und Zuversicht für ein hoffentlich erfolgreiches 2024.

Ihr Ralf Hartmann
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