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› Wenn Messe nicht mehr nur Messe ist …
30.01.2024 … sondern unter dem Leitthema „Connecting Communities“ eine Reise hin zu einer neu konzipierten internationalen Einrichtungsmesse angetreten hat, dann konnte man das vom 14. bis 18.01.2024 in Köln erleben. Es war endlich wieder Messe in Köln. Möbelmesse. Die imm cologne ist terminmäßig in den Januar zurückgekehrt. Aber irgendwie war doch alles anders.

Das Gute zuerst. Besonders zum Auftakt Sonntag/Montag war die Stimmung überraschend gut. Wer die Reise nach Köln angetreten hatte, ging wohlgemut ans Werk.

Angenehm überrascht waren die Hochwert-Vermarkter, die in der neu installierten Halle 1 wie auch in Halle 4.2 auf ein nahezu komplettes Angebot ihrer angestammten Lieferanten trafen. „Da war man aber locker durch an einem Tag“, lautete die allgemeine Einschätzung.

Ansonsten war dann doch einiges gewöhnungsbedürftig an der neu konzipierten imm cologne. Die Wege wurden länger, denn einige Hallen waren dicht. Halle 8 war nahezu ausschließlich chinesischen Ausstellern vorbehalten. Überhaupt kam gefühlt knapp die Hälfte der über 700 Aussteller aus asiatischen Gefilden.

Erstaunlich eigentlich, dass im Schlussbericht der Koelnmesse dieser doch recht umfangreiche Teil der ausstellenden Kunden mit keinem Wort erwähnt wird. Überhaupt klingt das Fazit der Veranstalter nach Messeschluss eigentlich wie eine Dauerschleife der offiziellen Verlautbarungen im Vorfeld der Messe.

Es geht nämlich weniger um Möbel, es geht um das große Leitthema „Connecting Communities“. Es geht um „Einrichtungsprofis aus aller Welt in Köln“, es geht um die „vielfältigen Eventhighlights“, die gezielt den Austausch zwischen den Messeteilnehmenden gefördert haben sollen.

Dabei stellt sich mit Blick auf die vielfältigen Eventhighlights die Frage: Wer fährt nach Köln, um neben dem Messebesuch an zeitraubenden unterschiedlichen „Kongressen“ teilzunehmen?

Im Selbstverständnis der Veranstalter klingt das so: „Mit dem […] Konzept `The Circles´ wurde der gemeinschaftliche Ansatz durch eine Vielzahl verbindender Content- und Eventformate auf der Messe erlebbar gemacht.“

Dabei sieht Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse, durchaus eine positive Resonanz auf das neue Format, wenn er sagt: „Die Circles haben die imm cologne in eine dynamische und interaktive Plattform verwandelt, die vielfältige Begegnungsorte und inspirierende Umgebungen für die Diskussion von Branchenthemen schuf."

Wie intensiv an den „vielfältigen Begegnungsorten“ dann wirklich Branchenthemen diskutiert wurden, das ist nicht überliefert. Die Koelnmesse fasst das selbstbewusst zusammen mit den Worten: „Mit einem klaren Fokus auf Business, Inspiration und Networking bot die Veranstaltung eine einzigartige Plattform und diente als zentraler Zugangspunkt zum europäischen Einrichtungsmarkt.“

In einem wesentlichen Punkt haben sich die Veranstalter aber dann doch vergaloppiert. Zitat: „Die Messe repräsentierte das gesamte Angebotsspektrum der Branche, von innovativen Einrichtungslösungen aufstrebender Start-ups bis hin zu High-End-Designs etablierter Marktführer:innen.“

Dabei litt das „gesamte Angebotsspektrum“ deutlich sichtbar unter der Abwesenheit der Mitte des Marktes. Bis auf die Polipol Gruppe glänzten bislang treue imm Teilnehmer von Himolla bis Wiemann durch Abwesenheit. Ob sich die angeschlagene Möbelmarke hülsta mit ihrem Last-Minute-75 qm-Stand einen Gefallen getan hat, auch darüber lässt sich trefflich diskutieren.

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die Koelnmesse mit ihrer imm cologne noch einen schweren Weg vor sich hat. Bleibt zu hoffen, dass „die Reise hin zu einer neu konzipierten internationalen Einrichtungsmesse“ nicht irgendwann im Nirgendwo endet.

Ihr Ralf Hartmann
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