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› Massenentlassungen bei Röhr-Bush
28.08.2016 Der insolvente Möbelhersteller aus Rietberg muss sich von einem Drittel der Belegschaft trennen „Röhr baut 71 von 220 Stellen ab“, so berichtete am Freitag, 26.08.2016, die Zeitung „Die Glocke“ über die jüngste Entwicklung beim insolventen Büro- und Jugendzimmermöbelhersteller Röhr-Bush GmbH & Co. KG mit Sitz in Rietberg-Mastholte. Für Röhr-Bush war am 27.06.2016, beim zuständigen Amtsgericht in Bielefeld Antrag auf Eröffnung eines ESUG-Schutzschirmverfahren nach § 270b gestellt worden (hartdran.com vom 27.06.2016).

Die Nachricht habe viele Mitarbeiter am Mittwoch (24.08.2016) völlig unvorbereitet getroffen, so der Bericht. Teilen der Belegschaft seien noch am selben Tag Wechselverträge vorgelegt worden.

„Wer unterschreibt, wird in einer Transfergesellschaft weiterbeschäftigt – allerdings nur für maximal sechs Monate“, sagte Martin Sindermann, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Gütersloh-Oelde der „Glocke“. Darüber hinaus müssten die Mitarbeiter „deutliche Gehaltseinbußen in Kauf nehmen“.

Demnach erhalte, wer unterzeichnet, Transferkurzarbeitergeld gemäß § 111, Sozialgesetzbuch III. „Für Beschäftigte ohne Kinder sind das 60 Prozent ihres bisherigen Nettogehalts, für diejenigen mit Nachwuchs 67 Prozent“, erläutert Sindermann der Zeitung. Insgesamt sollen 71 Beschäftigte ausgemustert werden.

Am Montag, 29.08.2016, soll dann das Insolvenzverfahren über die Röhr-Bush GmbH & Co. KG eröffnet werden, wie Interimsgeschäftsführer Steffen Liebich bestätigt habe.

Er selbst, so Liebich, sei „richterlich bestellter Eigenverwalter der Insolvenz“. Demnach werde für das Verfahren kein Verwalter von außen eingesetzt. Und, Liebich habe sich äußerst optimistisch gezeigt, die Insolvenz noch bis Ende dieses Jahres erfolgreich abzuschließen.

Ein knappes halbes Jahr ist es nun her, dass Helmut Roth (65), geschäftsführender Gesellschafter der Röhr-Bush GmbH & Co. KG mit Sitz in Rietberg, sein Unternehmen an die Kairos Industries AG mit Sitz in Berlin verkauft hat (hartdran.com vom 14.03.2016). „Strategisch in Hände zu übergeben, die nachhaltig die Wachstumsentwicklung des Unternehmens fördern“, hieß das Mitte März.

Von Insolvenz und Massenentlassungen war da noch nicht die Rede. Und jetzt geht es ums Überleben für Röhr-Bush.
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