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› Jede Menge Fragen zur Insolvenz von CS Schmal
15.11.2017 Versand läuft - Produktion soll wieder angefahren werden - Unklar ist die Rolle von Gramax Kapital – Hat der neue Eigentümer dem Unternehmen Liquidität entzogen? „Produktion bei CS Schmal wird wieder hochgefahren.“ Damit machte vor zwei Tagen die Regionalzeitung „Rheinpfalz“ in einem Bericht über den insolventen Zerlegt-Möbel-Spezialisten aus Waldmohr auf.

Und berichtete auch gleich über einige Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Insolvenz der CS Schmalmöbel GmbH & Co.KG. So gebe es „immer neue Fragen zum Eigentümer Gramax Capital“, der CS Schmalmöbel im Sommer 2016 von der Nolte GmbH & Co. KGaA übernommen hatte.

Zu welchem Preis? Das ist jetzt die Frage. Denn es gibt zumindest die Vermutung, dass es sich um einen „negativen Kaufpreis“ gehandelt haben könnte. Konkret heißt das, Nolte könnte der Gramax Geld gegeben haben, um CS Schmal loszuwerden.

Hierzu die Rheinpfalz: „Diesen Verdacht haben nicht wenige im Unternehmen – erst recht, wenn sie nach Linxe in Südfrankreich schauen. Dort hatte Gramax Mitte 2015 eine Holzfabrik von der Firma Multinational Sonae Industria gekauft. Ein gutes Jahr später, am 13. Oktober 2016, war der Hersteller von Spanplatten pleite, 131 Mitarbeiter verloren ihren Job.“

Aber das kann in Waldmohr natürlich auch ganz anders sein. Fragezeichen gibt es allerdings auch zur Rolle von Achim Pfeffer, Managing Partner der Gramax Capital AG, der in Personalunion auch die Geschäftsführung der CS Schmalmöbel GmbH & Co.KG übernommen hat.

So berichtete der CS Schmal Betriebsratsvorsitzende Rüdiger Huber der Rheinpfalz, Pfeffer sei im Unternehmen selten präsent gewesen „und als die Krise immer offenkundiger wurde, war er fast gar nicht mehr da“.

Aber nicht nur das. So beklagt sich Rheinpfalz Redakteur Wolfgang Pfeiffer, dass Pfeffer für Anfragen auch jetzt nicht zur Verfügung stehe. Dabei hätte es „noch ein weiteres interessantes Gesprächsthema“ gegeben. Denn nach RHEINPFALZ-Informationen habe Pfeffer „im letzten Quartal 2016 verfügt, dass die ohnehin klamme Firma CS Schmal ein Darlehen in Höhe von rund zwei Millionen Euro nach draußen vergibt“.

An wen, das sei bislang noch unbekannt. Jedoch behaupteten Insider, „diese zwei Millionen Euro, die dem Unternehmen anschließend an liquiden Mitteln gefehlt haben, seien Hauptursache für die späteren Liquiditätsprobleme gewesen, die schließlich in die Zahlungsunfähigkeit mündeten“.

Es besteht also Klärungsbedarf. Es gibt aber auch positive Signale. So habe der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Paul Wieschemann aus Kaiserslautern, mit den drei größten Speditionen, die wegen fehlender Bezahlung ihre Dienste eingestellt hatten, eine Übereinkunft gefunden. „Sie fahren wieder Möbel zu den Kunden.“ Und so bestehe die Chance, dass wieder Geld in die Kasse kommt.

Auch mit dem Spanplattenlieferanten, der im Besitz von Georg Nolte befindlichen HWS GmbH & Co KG, Germersheim, wird verhandelt. HWS hatte angeblich nicht mehr geliefert, weil Rechnungen offen waren. Bei einer Einigung könnte die Produktion wieder anlaufen. Bei einer Straße sei das bereits geschehen. Rund die Hälfte der 417 CS Schmal Mitarbeiter sei schon wieder bei der Arbeit. - Ende offen.
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