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› Möbelindustrie im 1. Quartal uneinheitlich
16.05.2018 Konjunkturmotor Küche gewinnt an Fahrt – Polster weiter mit Gegenwind „Die wirtschaftlichen Ergebnisse der deutschen Möbelindustrie im ersten Quartal 2018 zeigen starke Abweichungen in den einzelnen Segmenten der Branche.“ Dies erklärte Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer der Fachverbände der Möbelindustrie mit Sitz in Herford (FOTO), gegenüber der Presse bei Vorlage der statistischen Zahlen für die ersten drei Monate 2018.

Konjunkturmotor ist nach Angaben der Herforder Verbändegemeinschaft unverändert die deutsche Küchenmöbelindustrie. Das statistische Bundesamt weist einen Umsatzzuwachs in Höhe von 1,9% auf, welcher überwiegend aus dem Auslandsgeschäft mit plus 4,2% gespeist wird. Nur leicht ansteigen konnte demgegenüber das Inlandsgeschäft mit einem Zuwachs von 0,5%.

Die deutsche Küchenmöbelindustrie, so Lucas Heumann, habe ihre Schwächeperiode aus dem Jahre 2017 überwunden. Das Vorjahr war bekanntermaßen mit einem Umsatzrückgang von 3,8% abgeschlossen worden. Nun werde erwartet, dass der positive Trend sich auch in den folgenden drei Quartalen des Jahres fortsetzt.

Nach Angaben des Hauptgeschäftsführers dürfte der Umsatzzuwachs in den folgenden Quartalen sogar zunehmen. Dies entnimmt der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V. seiner internen Auftragsstatistik, an der nach Verbandsangaben – gemessen am Umsatzvolumen – über 90% der Branche teilnehmen. Die interne Statistik zeige für das erste Quartal 2018 einen wertmäßigen Zuwachs der Auftragseingänge um insgesamt 15,5%, der sich fast gleichmäßig verteilt auf das Inland mit plus 15,7 % und das Ausland mit plus 15,2 %.

Dr. Lucas Heumann: „Die Auftragseingänge von heute sind die Umsätze von morgen. Damit dürfte sich die positive Auftragsentwicklung im zweiten und dritten Quartal 2018 auch in den Umsatzzahlen niederschlagen. Daher glauben wir, dass der Umsatzzuwachs des ersten Quartals im Laufe des Jahres sogar weiter gesteigert werden kann.“

Ein völlig anderes Bild zeige sich demgegenüber bei den Statistiken zur Entwicklung der deutschen Polstermöbelindustrie. Hier weist das statistische Bundesamt einen Umsatzrückgang im 1. Quartal 2018 von 5,6% auf, wobei die Umsatzrückgänge im Inlandsgeschäft mit 7,3% deutlich stärker ausgefallen sind als im Auslandsgeschäft mit 2,3%.

Die interne Statistik des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie e.V. zeigt hingegen eine etwas andere Entwicklung auf. Zwar sind auch hier nach Angaben der Mitgliedsunternehmen des Verbands die Auftragseingänge im ersten Quartal rückläufig, allerdings „nur“ um 3,4%.

Die Gründe für diese Abweichung sieht der VdDP, wie schon mehrfach berichtet, im unterschiedlichen Teilnehmerkreis. Dr. Lucas Heumann: „Die amtliche Statistik erfasst lediglich Umsätze von Betrieben mit Sitz im Inland. Die Auslandsproduktion von Unternehmen der deutschen Polstermöbelindustrie wird überhaupt nicht erfasst. Und bei Unternehmen mit Standorten sowohl im In- als auch im Ausland werden nur die Umsätze der inländischen Betriebe erfasst.“

Heumann weiter: „Unsere eigene Auftragsstatistik ist anders aufgebaut. Wir wollen den deutschen Markt messen und haben daher ganz bewusst auch Unternehmen mit ausländischer Produktion, ja sogar Vertriebsgesellschaften, die im Inlandsmarkt eine relevante Position im Polstermöbelsektor haben, beteiligt.“

Im Bereich der Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel stellt der Verband der Deutschen Wohnmöbelindustrie e.V. eine nahezu stagnierende Entwicklung fest. Die Auftragseingänge in diesem Sektor der Branche sind im ersten Quartal 2018 um 0,3% angestiegen, wobei hier die Entwicklung im Inland mit plus 1,3% besser ist als die im Auslandsgeschäft mit minus 2,0%.

Verifizierbare Daten des statistischen Bundesamtes liegen für das Segment „Wohnen“ nach Angaben von Lucas Heumann demgegenüber nicht vor. „Der Bereich Wohn- Ess- und Schlafzimmermöbel ist in der amtlichen Statistik subsumiert unter ‚Sonstige Möbel und Möbelteile‘ und macht dort wertmäßig lediglich 30% der Erhebung aus. Damit sind die amtlichen Angaben zu ‚Sonstigen Möbeln und Möbelteilen‘ für die Bewertung der konjunkturellen Entwicklung der Wohn- Ess- und Schlafzimmermöbelindustrie faktisch nicht nutzbar“, so der Hauptgeschäftsführer der Herforder Verbändegemeinschaft.
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