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› Die insolvente ALNO AG rückt mal wieder in den Fokus
22.07.2019 Mit dem Bericht über eine Zivilklage der Investorenfamilie Hastor gegen die ehemaligen ALNO Vorstände Max Müller und Ipek Demirtas wärmt die Frankfurter Allgemeine Zeitung einmal mehr den gesamten ALNO Komplex wieder auf „Hauptinvestor verklagt frühere ALNO-Vorstände auf 60 Millionen Euro“, schrieb letztes Wochenende die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und berichtete über eine Zivilklage der Familie Hastor (Tahoe Investors) gegen die früheren Vorstände der ALNO AG, Max Müller und Ipek Demirtas, denen sie Straftaten wie „Kreditbetrug und eine falsche Darstellung der Vermögenslage des damaligen Konzerns“ vorwerfen.

Das Landgericht Hechingen habe den Eingang der Zivilklage vom 13. Juni bestätigt. „Nach der Pleite des Küchenkonzerns vor zwei Jahren birgt die Aufarbeitung viel Sprengstoff. Auch die Staatsanwälte ermitteln noch“, so die FAZ.

Die Zivilklage ist aber schon alles an Neuigkeiten, die in dem ellenlangen ALNO Bericht des FAZ Autors Michael Ashelm zur Sprache kommen. Alles andere wurde von der einschlägigen Fach- und Wirtschaftspresse im vergangenen Jahr 2018 rauf und runter erzählt. Ausführlich auch von HartDran. Dabei war natürlich auch seit längerem von der anstehenden Zivilklage gegen Max Müller und Ipek Demirtas die Rede.

Zitat aus hartdran.com vom 09.01.2018: „`Die Insolvenz des Küchenherstellers ALNO wird zum Kriminalfall´, schreiben dazu die WiWo Redakteure Melanie Bergermann und Henryk Hielscher. Laut einem Gutachten im Auftrag des Insolvenzverwalters sei das Unternehmen spätestens Ende 2016 insolvenzreif gewesen. Dass sich mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart für den Fall interessiert ist bekannt.“

Im Januar 2018 nämlich hatte ALNO Insolvenzverwalter Martin Hörmann seinen Bericht zum Stand des Verfahrens und zu den vorläufigen Ergebnissen eines Gutachtens der von ihm beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Andersch vorgestellt. Demnach, so Hörmann damals, gebe es „einen massiven Verdacht auf Insolvenzverschleppung bei ALNO“.

So stehe in dem Bericht unter anderem: Gegenüber den ehemaligen Vorständen der ALNO AG könnten „Schadenersatzansprüche wegen Insolvenzverschleppung“ bestehen. Laut dem Gutachten der Wirtschaftsprüfer sei die „Insolvenzreife bereits deutlich vor dem Insolvenzantrag am 12.07.2017 eingetreten“. Und einzelne ALNO-Tochtergesellschaften seien „wahrscheinlich bereits seit 2013 zahlungsunfähig“, spätestens jedoch Ende 2016.

All das schreibt jetzt wieder die FAZ. Und: „Auf Nachfrage meldete sich nur Demirtas, welche die Vorwürfe zurückwies und anführte, dass Belege zur Entlastung existierten.“ Das alles werde wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, habe die ehemalige ALNO Finanzchefin am Telefon zu den Beschuldigungen gesagt. Max Müller betreibt mittlerweile bekanntlich gemeinsam mit Ipek Demirtas den Schweizer Stahlküchenherstellers Forster aus Arbon. Die jetzt geforderten 60 Millionen Euro sollen laut FAZ „dem Investment von Tahoe in ALNO entsprechen“.

Auch dass sich die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Stuttgart seit längerem mit der ALNO Pleite beschäftigt, ist sattsam bekannt. Zitat aus hartdran.com vom 20.03.2018:

„Vier Staatsanwälte und mehr als 100 Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg, des Polizeipräsidiums Konstanz und der örtlich zuständigen Polizeidienststellen anderer Bundesländer haben heute, Dienstag, 20.03.2018, in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt Geschäftsräume der ALNO AG und bei sechs Tochtergesellschaften sowie mehrere Privatwohnungen `nach beweiserheblichen Unterlagen und Datenträgern durchsucht´.“

Und weiter: „Dies geht aus einer aktuellen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart hervor. Dort heißt es weiter: `Vor dem Hintergrund der Insolvenzen der ALNO AG und der drei Tochterunternehmen im Oktober 2017 ermitteln die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg derzeit gegen insgesamt zwölf Personen wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des Betruges. Bei den Beschuldigten handelt es sich um ehemalige Vorstände der ALNO AG bzw. aktive und ehemalige Geschäftsführer der Tochterunternehmen`.“ Das war im März 2018!

Alles nicht neu also. Und es wird sicher noch Jahre dauern, bis der „Kriminalfall“ ALNO erschöpfend aufgeklärt werden kann. Wenn überhaupt. – Aber schön, dass mal wieder darüber geschrieben wird.
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