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› Möbelhandel 2018: „Leichtes Wachstum“
25.07.2019 Der deutsche Möbelhandel kann für 2018 mit einem Marktvolumen von 34,14 Milliarden Euro (Vorjahr: 34,04) ein bescheidenes Wachstum vermelden. Das geht aus dem aktuellen EHI Möbelreport im Auftrag des MITTELSTANDSVERBUNDES hervor. Letztendlich beträgt das „leichte Plus“, das die Marktforscher errechnet haben, 0,3 Prozent. „Das ist zwar weniger, als der Einzelhandel insgesamt (plus 3 Prozent) – in Anbetracht der zahlreichen Herausforderungen in Markt und Wettbewerb aber noch immer ein erstaunliches Ergebnis“, kommentiert Dr. Marc Zgaga, Geschäftsführer DER MITTELSTANDSVERBUND und Sprecher der Fachgruppe Möbel, die Entwicklung.

Am Marktvolumen von 34,14 Milliarden Euro (zu Endverbraucherpreisen inkl. Mehrwertsteuer) hält der Möbelfachhandel laut EHI einen Marktanteil von 75 Prozent. „Branchenfremden Möbelanbietern“, wie etwa Bau- und Heimwerkermärkte, wird ein Marktanteil von 25 Prozent zugeschrieben.

Unklar bleibt, wie in jedem Jahr, wer von den EHI Experten zu den „branchenfremden Anbietern“ gezählt wird. Gewinner bei diesen sei einmal mehr der Versandhandel inklusive „Online Pure Player“ mit jetzt 9,3% Marktanteil (Vorjahr: 8,4%). Insgesamt seien über die branchenfremden Vertriebswege, „Direktabsatz (einschließlich Handwerk) und den Großhandel (Objektgeschäft)“ in 2018 Möbel im Wert von 8,41 Milliarden Euro abgesetzt worden.

Wichtigste Aussage im Sinne des Auftraggebers (DER MITTELSTANDSVERBUND) jedoch: „Der kooperierende Möbel- und Küchenfachhandel erzielte 2018 einen Umsatz von knapp über 20 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 59,2 Prozent entspricht.“ Bei einem Gesamtumsatz des Möbelfachhandels von 25,73 Milliarden Euro seien demnach 5,50 Milliarden Euro auf den verbandsunabhängigen Facheinzelhandel entfallen. Marktanteil: 16,1 Prozent.

Unberücksichtigt bleibt dabei, dass die XXXLutz-Gruppe, die in früheren Studien ja immer zum „verbandsunabhängigen Facheinzelhandel“ gezählt werden musste, mit GIGA International mittlerweile selber ein Verband ist. Ergo zum kooperierenden Möbel- und Küchenfachhandel gezählt werden müsste. Das ist aber für 2018 offenbar – noch – nicht geschehen.

Zudem stellt sich einmal mehr die Frage: „Wer ist das, der verbandsunabhängigen Facheinzelhandel?“ Gehört IKEA dazu? Dann wären das alleine schon fünf Milliarden Euro. Oder ist IKEA ein branchenfremder Vertriebsweg?

Was ist mit den Fachsortimenten (Töpfe, Boutique, Textil etc.)? Über die wird im aktuellen EHI Report kein Wort verloren. Früher behaupteten die EHI Marktforscher, sie hätten die Fachsortimente rausgerechnet aus ihrer Statistik. Außer bei den Online Umsätzen, da wären sie mit drin. Wie das gehen soll, darüber rätseln wir jedes Jahr auf`s Neue.

Es gibt sie nämlich nicht, die Formel, mit der die „zentrenrelevanten Sortimente“, die bei jedem Unternehmen einen anderen Prozentsatz am Gesamterlös ausmachen (zwischen 20% und 50%), errechnet werden können.

Auf solche Fragen geht aber auch Dr. Mark Zgaga, Sprecher der Fachgruppe Möbel im MITTELSTANDSVERBUND, lieber gar nicht erst ein. Und beschränkt sich vorsichtshalber auf ein beliebiges Feld-, Wald- und Wiesenstatement, das da lautet:

„Der Möbel- und Küchenfachhandel musste sich im letzten Jahr mit besonders schwierigen Rahmenbedingungen auseinandersetzen.“ Dabei sei nicht nur der „nicht enden wollende und sehr heiße Sommer“ als Hemmschuh für Umsätze zu nennen, sondern auch „gestiegene Preise für Immobilien und Mieten“ und daraus resultierende geringere Neuanschaffungsbudgets der Kunden. Und: „Last but not least“ sei auch ein „massiver Frequenzrückgang insbesondere auf der Großfläche“ zu verzeichnen gewesen.

Auf ein solches Résumé hätte man zur Not auch ohne einen aufwändig erstellten EHI Report kommen können. Zumal ja auch in diesem Jahr völlig unklar bleibt, wie hoch der Handelsumsatz mit Einrichtungsgegenständen in Deutschland tatsächlich ist.

Zgagas Ausblick bleibt denn auch im Ungefähren: „Für das laufende Jahr hoffe der Handel wieder auf wachsende Umsätze.“ – Klare Ansage! Wenigstens zum Schluss.
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