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› Deutsche Möbelindustrie gut erholt
19.11.2020 In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 - Januar bis September –setzten die 465 deutschen Möbelhersteller mit 50 und mehr Beschäftigten 12,4 Milliarden Euro um. Ein Minus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Dank der hohen Nachfrage der Verbraucher hat sich die deutsche Möbelindustrie über die Sommermonate gut vom Lockdown im Frühjahr erholt“, stellt Jan Kurth (FOTO), Geschäftsführer des Verbands der deutschen Möbelindustrie (VDM) und der Herforder Möbelfachverbände, mit Blick auf die jüngsten Erhebungen des Statistischen Bundesamts fest.

So verzeichneten die Konsumgüter-Segmente unserer Branche eine „erfreuliche Entwicklung“, berichtet Kurth. Im Monat September steigerten die auf den privaten Möbelbedarf ausgerichteten Sparten ihren Umsatz um 5,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Besonders stachen dabei die Polstermöbelproduzenten mit einem Umsatzplus von 17,8 Prozent auf 92 Millionen Euro und die Küchenmöbelhersteller mit einem Umsatzplus von 11,6 Prozent auf 560 Millionen Euro heraus.

Weniger gut hat die Sparte „Sonstige Möbel“ abgeschnitten, in der die Wohn, Ess- und Schlafzimmermöbel, aber auch Kleinmöbel, nicht-gepolsterte Sitzmöbel und Möbelteile erfasst werden (minus 0,9 Prozent auf 603 Millionen Euro). Die Matratzenhersteller erzielten ein Wachstum von 6,8 Prozent auf 71,8 Millionen Euro.

Über alle Sparten hinweg ergibt sich damit für die deutsche Möbelindustrie im September insgesamt ein bescheidenes Umsatzplus von 0,8 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Während der Inlandsumsatz um 1,9 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro anzog, ging der Auslandsumsatz um 1,5 Prozent auf 533 Millionen Euro zurück.

In den ersten neun Monaten setzten die 465 deutschen Möbelhersteller mit 50 und mehr Beschäftigten 12,4 Milliarden Euro um, ein Minus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die konsumnahen Bereiche schnitten mit einem Umsatzrückgang von 5 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro deutlich besser ab als die Büro- und Ladenmöbel (minus 11,9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro).

Als einzige Sparte über dem Vorjahresniveau lag die Küchenmöbelindustrie, die ihren Umsatz in den ersten neun Monaten um 1,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro steigerte. Die Polstermöbelindustrie registrierte einen Rückgang von 3,4 Prozent auf 650 Millionen Euro. Die Sparte „Sonstige Möbel“ wies ein Minus von 10,5 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro auf. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenhersteller – setzte 550 Millionen Euro um, 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Vor Herausforderungen steht die deutsche Möbelindustrie in ihrem Auslandsgeschäft, das sich – auch angesichts der derzeitigen, corona-bedingten Schließung des Möbelhandels in einigen Nachbarländern – weiter schwierig gestaltet, wie Kurth erläutert. Zudem gelte es, Lieferengpässe etwa bei Spanplatten, Schaumstoffen oder Beschlägen zu managen, die durch den Lockdown und die ungewöhnlich hohe Nachfrage in den Sommermonaten entstanden seien.

Für das Gesamtjahr 2020 geht der VDM für die Gesamtbranche weiterhin von einem Umsatzminus von bis zu 5 Prozent aus. Küche und die wohnnahen Segmente dürften dabei besser abschneiden.
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