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› Krisenmanagement bei rauch
09.08.2022 Bei der rauch Möbelwerke GmbH in Freudenberg hat die neue Führungsspitze massive Sanierungsmaßnahmen eingeleitet – Der Nachfolger von Michael Stiehl als CEO der Unternehmensgruppe, Rainer Hribar (FOTO), hat zunächst einen massiven Stellenabbau im Verwaltungsbereich angekündigt. „Nicht schön, aber absolut notwendig“, so beschreibt der neue Boss bei rauch laut einem Bericht der Fränkischen Nachrichten die Gründe für den geplanten Stellenabbau und berichtet von „tiefroten Zahlen“, die er zu seinem Amtsantritt im Juni dieses Jahres vorgefunden habe.

Aber nicht nur das. Der Verwaltungsbereich des Unternehmens sei mit 400 von insgesamt 1.300 Arbeitsplätzen unnatürlich aufgebläht, weswegen er beschlossen habe, sich von knapp 100 Arbeitnehmern zu trennen.

Der geplante Abbau betreffe 97 Vollzeitkräfte. „Nach Fluktuation, Renteneintritten und Rentenbrücken gehen wir davon aus, dass es zu 65 bis 70 Kündigungen kommen wird“, lässt sich Hrirbar in den Fränkischen Nachrichten zitieren. Mit einer Neuordnung der Organisation, zum Beispiel dem Zusammenfassen von Abteilungen, würde man zudem „viele Schnittstellen und den ständigen Abstimmungsaufwand erheblich reduzieren“. In der Fertigung sollen alle festen Stellen erhalten bleiben. Allerdings würden dort Leiharbeiter und befristet Beschäftigte heimgeschickt.

Diese Mitteilung erreichte die 1.300 Beschäftigten der rauch Möbelwerke am Mittwoch, 03.08.2022, unmittelbar vor den Betriebsferien, die am Montag, 08.08.2022, begonnen haben.

Und der Profi-Sanierer Hrirbar nimmt kein Blatt vor den Mund bei der Analyse der aktuellen Situation des Unternehmens. Die Möbelsparte der rauch-Gruppe stecke in „tiefroten Zahlen“, sagte er der Lokalzeitung. Lediglich im Spanplattenwerk sei Geld verdient worden. Insgesamt befinde sich die Unternehmensgruppe in der Verlustzone.

Dabei hat der neue rauch CEO in den ersten sechs Wochen seiner Tätigkeit auch „genügend hausgemachte Probleme“ ausgemacht. Es gebe „viel zu viele Reklamationen“, was zeige, dass die Prozesse nicht richtig funktionieren, zitiert ihn Lokalreporter Gerd Weimer. Von Kostensteigerungen ist die Rede, weil sich „intern Heerscharen von Mitarbeitern nur um Qualitätsprobleme kümmern“. Das müsse mit allerhöchster Priorität abgestellt werden.

Aber, so schließt der Bericht, bei rauch sei nicht alles schlecht: Es gebe in der Belegschaft „viele gute, motivierte Leute“, sagt Hrirbar und er sei „felsenfest davon überzeugt, dass uns der Kraftakt gelingt, auch wenn Restrukturierung kein Selbstläufer ist“.

FOTO: © rauch Möbelwerke
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