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› Deutliches Wachstum trotz zunehmender Markturbulenzen erwartet
20.09.2022 Die deutsche Küchenmöbelindustrie konnte sich im bisherigen Jahresverlauf mit einem Umsatzanstieg per Juli 2022 von mehr als zehn Prozent auch im langjährigen Vergleich auf sehr hohem Niveau behaupten. „Aber“, so die Einschätzung von Stefan Waldenmaier, Vorsitzender des Vorstands des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK e.V.), Herford, auf der gestrigen Jahreswirtschaftspressekonferenz, „während das gute Auftragspolster die positive Entwicklung bis zum Jahresende stützen wird, sieht sich die Branche einer aktuell zunehmenden Verunsicherung der Konsumenten gegenüber.“

Die weitere konjunkturelle Entwicklung der deutschen Küchenmöbelindustrie müsse deshalb künftig noch stärker durch den Export unterstützt werden, denn hier könne man mit „Küchen Made in Germany“ sehr gut punkten, so Waldenmaier weiter.

Angesichts unverändert hoher und oftmals kaum kalkulierbarer Kostenbelastungen – insbesondere im Material- und Energiesektor – sei es für die Unternehmen existenziell, diese Belastungen sehr schnell in der Kette weiterzugeben, stellte VdDK-Geschäftsführer Jan Kurth ergänzend heraus.

„Obwohl die guten Umsatzzuwächse im ersten Halbjahr 2022 zu einem Teil preisgetrieben waren, sehen wir aufbauend auf einem schon hohen Vorjahresniveau eine weitere erfreuliche Mengensteigerung“, unterstreicht Verbandsvorsitzender Waldenmaier. Und fügt hinzu: „Auch unsere Auftragseingangsstatistik zeigt nach Stückzahlen durchgängig ordentliche Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr – sowohl für das In-, als auch für das Ausland.“

Nach Menge habe die Küchenmöbelindustrie per August insgesamt um 5,1 Prozent bzw. im Inland um 6,1 Prozent und im Ausland um 3,9 Prozent zugelegt, ergänzt VdDK-Geschäftsführer Kurth.

Die deutsche Küchenmöbelindustrie mit ihren knapp 18.200 Beschäftigten (plus 5 Prozent zu 2021) in bundesweit rund 50 Betrieben mit über 50 Arbeitnehmern befinde sich in einer vergleichsweise guten Position und präge die wirtschaftliche Lage der deutschen Möbelindustrie maßgeblich.

Saldiert beliefen sich die Gesamtumsätze für Küchenmöbel per Juli auf über 3,62 Milliarden Euro. Im Detail zeige sich die Umsatzentwicklung bis Mai durchgehend positiv mit meist zweistelligem Wachstum und schließe aktuell per 7-2022 mit 10,11 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Kurzfristig, also für 2022, rechne die Branche mit soliden Umsatzsteigerungen. „Das Fundament, auf dem unsere Branche steht, ist stark belastbar“, sagt Jan Kurth. Jedoch gebe es Grenzen der Belastbarkeit.

Eine weitergehende Vorausschau wagt Stefan Waldenmaier dennoch: „Die Jahre 2023 und 2024 werden anspruchsvoll und anstrengend. Unser Wohlergehen als Branchenzweig hängt dabei nicht nur von der reinen Kostenseite und von der Entwicklung volkswirtschaftlicher Kennziffern ab.“

Maßgeblich werde die mentale Wahrnehmung beim Verbraucher sein: „Vermitteln Politik und Medien positive Signale, wird er Mut schöpfen, was der Nachfrage und damit uns zugute kommt. Unabhängig davon wird in den nächsten Jahren der Export in Schlüsselmärkte wie die USA einen wichtigen Beitrag für unseren Erfolg leisten. Und ein starker Dollar macht uns zudem auch preislich attraktiver. Deshalb bin ich für die deutsche Küchenmöbelindustrie rundum optimistisch und zuversichtlich!“

Grafik VdDK
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