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17.11.2023
Die HOMAG Group, Maschinenbauer mit Stammsitz in Schopfloch, reagiert mit einem Maßnahmenpaket auf den deutlich gesunkenen Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2023. Weltweit sollen knapp 600 Stellen entfallen.
Aufgrund des hohen Auftragsbestands am Jahresanfang habe das Unternehmen in den ersten drei Quartalen 2023 bei Umsatz und Ergebnis noch das hohe Niveau des Vorjahres erreicht, so die Mitteilung.
„Nach den außerordentlich hohen Investitionen unserer Kunden in den Jahren 2021 und 2022 haben wir damit gerechnet, dass es zu einem zyklischen Abschwung kommt – dieser fällt mit fast einem Drittel weniger Auftragseingang weltweit allerdings deutlich ausgeprägter aus als erwartet“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Daniel Schmitt. Darauf habe man reagieren müssen, zügig ein Maßnahmenpaket zur Kapazitätsanpassung erarbeitet und mit den Arbeitnehmervertretern erörtert. Und so plant die HOMAG Group, weltweit knapp 600 Stellen abzubauen und erwartet dadurch Kostensenkungen in Höhe von rund 25 Millionen Euro im kommenden Jahr und weiteren 50 Millionen Euro pro Jahr ab 2025. Etwa 350 der 600 Stellen sollen an den deutschen Standorten entfallen, wobei der Abbau sozialverträglich über Freiwilligenprogramme sowie Vorruhestandsmodelle erfolgen soll. Betriebsbedingte Kündigungen seien derzeit nicht vorgesehen, könnten aber nicht ausgeschlossen werden. Zudem plane die HOMAG Group neben dem Stellenabbau weitere Flexibilisierungsinstrumente, wie beispielsweise die Reduktion von Arbeitszeitkonten sowie Kurzarbeit zu nutzen und habe einen weitgehenden Einstellungsstopp verhängt. Zur aktuellen Situation: „Zwischen Januar und September 2023 verringerte sich der Auftragseingang um 32 Prozent auf 968 Millionen Euro (Vorjahr: 1.418 Millionen). Beim Umsatz, der sich gegenüber dem hohen Wert des Vorjahres nochmals leicht auf 1.222 Millionen Euro (Vorjahr: 1.195 Millionen) erhöhte, profitierte die HOMAG Group noch von ihrem sehr hohen Auftragsbestand vom Jahresanfang.“ Dieser sei schrittweise abgearbeitet worden und habe sich dementsprechend zum 30. September 2023 auf 832 Millionen Euro (30.09.2022: 1.256 Millionen) reduziert. Das EBIT vor Sondereffekten bewegte sich mit 93,2 Millionen Euro auf dem hohen Vorjahresniveau (92,4 Millionen). Zum 30. September 2023 waren 7.482 Personen (30.09.2022: 7.462) in der HOMAG Group beschäftigt. Der aus dem Maßnahmenpaket resultierende Sonderaufwand wird von Homag mit 35 bis 50 Millionen Euro veranschlagt und soll im vierten Quartal 2023 gebucht werden. Dadurch werde sich das Ergebnis vor Steuern und vor Ergebnisabführung der HOMAG Group im Gesamtjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr verringern. „Der stark gesunkene Auftragseingang trifft uns zeitverzögert und wird 2024 zu einem deutlichen Umsatzrückgang von bis zu 15 % führen“, erklärt Dr. Daniel Schmitt. „Um die Auswirkungen auf das Ergebnis zu begrenzen, wollen wir mit dem Maßnahmenpaket unsere Kostenstruktur anpassen. Davon profitieren wir auch mittel- und langfristig und werden beim nächsten Aufschwung wieder profitabel wachsen.“ Die HOMAG Group ist der weltweit führende Anbieter von integrierten Lösungen für die Produktion in der holzbearbeitenden Industrie und dem Handwerk. Mit 14 spezialisierten Produktionswerken, rund 20 konzerneigenen Vertriebs- und Servicegesellschaften sowie ca. 60 exklusiven Vertriebspartnern sieht sich das Unternehmen als „einzigartiger Systemanbieter“ mit rund 7.000 Beschäftigten. Seit Oktober 2014 gehört die HOMAG Group mehrheitlich zum Dürr-Konzern. FOTO © Homag |