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› Hülsta ist mal wieder pleite
15.04.2024 Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co. KG (vormals hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG) und deren Komplementärin MWS Werke Westfalen GmbH (vormals hülsta Werke GmbH) aus Stadtlohn haben vor dem Amtsgericht Münster einen Insolvenzantrag eingereicht. Dass die hülsta Werke neuerdings als MWS Werke Westfalen GmbH firmieren, ist in der Branche nicht großartig zur Kenntnis genommen worden. Vermutlich soll der Markenname hülsta aus dem allgemeinen Durcheinander rausgehalten werden.

Dass die neuen Investoren – HJD Deutsche Möbelindustrie Beteiligungen GmbH, Hamburg, hinter der möglicherweise Hauke Joachim Drengenberg aus Rendsburg steckt - aber nun auch die Reißleine ziehen, war so sicher nicht geplant.

Beim Amtsgericht Münster ist die hülsta Gruppe aber ohnehin keine Unbekannte. Im Oktober 2022 stellte der damalige hülsta Statthalter Dr. Thomas Knecht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für „zwei Legaleinheiten“ – konkret für die hülsta-werke Hüls GmbH & Co. KG sowie die Dienstleistungsgesellschaft DIHUG GmbH – beide mit Sitz in Stadtlohn.

Im August 2023 genehmigte die Gläubigerversammlung den Insolvenzplan und es ging frisch ans Werk. Für Endkunden sei die Nachricht „ein weiteres, positives Zeichen für das gestärkte Vertrauen in die Traditionsmarke“, hieß es damals, denn die betroffenen Gesellschaften der hülsta Gruppe seien bei laufendem Betrieb saniert, die Belieferung der Endkunden „weiterhin und fortlaufend“ umgesetzt worden.

Das klingt diesmal anders: „Massive Umsatzrückgänge und externe Faktoren gefährden den wirtschaftlichen Fortbestand“, lautet die Mitteilung. Die Entscheidung erfolge „vor dem Hintergrund beträchtlicher Umsatzrückgänge sowie externer Faktoren, die den wirtschaftlichen Betrieb des Unternehmens gegenwärtig nicht ermöglichen“.

Das Unternehmen sehe sich mit einer herausfordernden Marktsituation im Möbelsektor konfrontiert usw. und so fort. Die herausfordernde Situation des Unternehmens habe sich außerdem „durch Produktionsausfälle aufgrund eines Sturmschadens verschärft, die bisher nicht reguliert wurden“, lässt sich Geschäftsführer Dr. Stefan Hainke zitieren.

Von Durchhalteparolen wird dieses Mal abgesehen. Die Geschäftsführung habe die Belegschaft über den Insolvenzantrag informiert und werde nun gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen von der Kanzlei Brinkmann & Partner daran arbeiten, „wie es für den Möbelproduzenten weitergehen kann“.

Dr. Morgen sei mit seinem Team vor Ort und habe erklärt: „Wir verschaffen uns einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation und bemühen uns um Insolvenzgeld für die insgesamt rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Dr. Stefan Hainke ist Rechtsanwalt aus Hamburg und erst seit März 2024 Geschäftsführer in Stadtlohn.

FOTO © hülsta
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