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› Matratzenverband, NABU und IKEA sind für Kreislaufwirtschaft
04.06.2024 Matratzen müssen recyclebar werden. Der Fachverband Matratzen-Industrie e. V. mit Sitz in Wuppertal, der NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V. in Berlin und der schwedische Möbelriese IKEA haben sich zusammengetan und fordern, dass die Bundesländer einem Antrag von Hessen zur Umweltministerkonferenz zustimmen, der sich für eine Kreislaufwirtschaft bei Matratzen einsetzt. Hintergrund: In Deutschland landen laut Schätzungen jedes Jahr acht Millionen Matratzen im Müll. 95 Prozent davon, also fast alle, werden verbrannt. Damit gehen die in ihnen enthaltenen Kunststoffe und Textilfasern unwiederbringlich verloren.

Üblicherweise werden Matratzen über die Sperrmüllsammlung oder die Gewerbeabfallsammlung entsorgt. So werden sie verunreinigt, da sie oft nicht vor Witterung geschützt sind und mit anderen Abfallsorten verpresst werden. Ein Recycling der Matratzen sei so praktisch unmöglich.

Der Vorschlag: Die Einführung einer so genannten erweiterten Herstellerverantwortung für Matratzen, einschließlich Sammlung und Recycling, würde den Aufbau eines Sammelsystems ermöglichen. In Belgien, Frankreich und den Niederlanden würden solche Systeme bereits etabliert.

„Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass die EU verbindliche Ökodesign Anforderungen für Matratzen aufstellt, damit diese lange halten und nach Lebensende gut recycelt werden können“, fordert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Derzeit werde die EU-Abfallrahmenrichtline überarbeitet. Diese Chance müsse genutzt werden, um die Hersteller von Matratzen in die Pflicht zu nehmen, Sammlung und Recycling zu finanzieren.

„Es braucht viel Energie und Ressourcen, eine Matratze zu produzieren und zu transportieren“, sagt Walter Kadnar, CEO und CSO von IKEA Deutschland. Mit einem klugen und abgestimmten Verfahren ließen sich 80 Prozent des Materials wiederverwenden oder recyceln. Deshalb setzten sich NABU, IKEA und der Matratzenverband für eine erweiterte Herstellerverantwortung für Matratzen ein.

„Wir möchten, dass mit uns alle weiteren Hersteller, Einzelhändler und Importeure für die Finanzierung der Organisation, der Sammlung und des Recyclings von Altmatratzen verantwortlich sind“, lautet die Forderung.

Die Transformation sei nur mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette, einschließlich der Abfall- und Recyclingwirtschaft zu schaffen. „Wir haben das Netzwerk und viel Knowhow. Was wir noch brauchen, ist die Unterstützung der zuständigen Behörden und Ministerien“, sagt Martin Auerbach, Geschäftsführer des Fachverbandes Matratzen-Industrie.

Der Fachverband Matratzen-Industrie e.V. ist ein Zusammenschluss führender deutscher industrieller Matratzenhersteller sowie deren Zulieferer.
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