Hartdran-Logo
› Anpassungen in Deutschland: BSH macht zwei Werke dicht
11.10.2025 „Die anhaltend rückläufige Marktentwicklung, stagnierende Immobilienmärkte, ein verändertes Kaufverhalten sowie die verstärkte Nachfrage nach preisgünstigeren Geräten haben zu einer dauerhaften Unterauslastung des Produktionsnetzwerks geführt.“ Mit dieser Ansage leitet die BSH Hausgeräte GmbH mit Sitz in München die aktuelle Hiobsbotschaft ein: Die Waschmaschinenproduktion am Standort Nauen in Brandenburg und die Produktion von Herden und Dunstabzugshauben in Bretten in Baden-Württemberg sollen mittelfristig geschlossen werden.

Für Nauen bedeutet das: Auslaufen der Produktion bis Mitte 2027 - „die Logistikfunktionen am Standort werden fortgeführt“. In Bretten in Baden-Württemberg sollen bis Ende des ersten Quartals 2028 „die Produktion von Herden und Dunstabzugshauben sowie die Logistik eingestellt und weitere mit den Fabriken zusammenhängende Funktionen abgebaut werden“, so die offizielle Mitteilung. Versehen mit dem Zusatz: „Selbstverständlich werden hierbei die gesetzlichen Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmervertretungen beachtet.“

Natürlich gibt es auch eine Begründung für den schwerwiegenden Schritt: Auch in absehbarer Zukunft sei kein relevantes Marktwachstum zu erwarten, daher müsse die BSH Hausgeräte GmbH die Kapazitäten ihres Produktionsnetzwerks in Deutschland anpassen.

Hintergrund: „Um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens in einem stark wettbewerbsintensiven Marktumfeld zu sichern, überprüft die BSH regelmäßig die Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Wirtschaftlichkeit ihrer Fabriken und Geschäftseinheiten weltweit.“ Und in diesem Zusammenhang habe die BSH die Entscheidung getroffen, die beiden Werke dicht zu machen.

Die Versorgung des Marktes mit Geräten aus den Produktkategorien Waschen, Kochen und Dunstabzug erfolge künftig im Wesentlichen aus anderen europäischen Werken.

Betroffen von der Schrumpfkur sind insgesamt rund 1.400 Mitarbeiter, davon circa 440 in Nauen und circa 980 in Bretten. „Die zuständigen Arbeitnehmervertretungen wurden informiert. Es sollen so schnell wie möglich Gespräche mit dem Ziel aufgenommen werden, sozialverträgliche Lösungen zu finden.“

Und Matthias Metz, Vorsitzender der BSH-Geschäftsführung versucht natürlich, die Wogen zu glätten, wenn er sagt: „Uns ist bewusst, dass ein solcher Schritt mit Sorgen und Unsicherheiten verbunden ist. Wir treffen diese Entscheidung nicht leichtfertig.“

Sie sei das Ergebnis einer intensiven, sorgfältigen und umfassenden Prüfung. Dieser Schritt sei notwendig, um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der BSH Hausgeräte abzusichern.

Allein in den vergangenen drei Jahren habe die BSH rund 300 Millionen Euro in ihre deutschen Standorte investiert – „insbesondere in das Produktsortiment, die Modernisierung der Produktion, Digitalisierung und Automatisierung sowie in Forschung und Entwicklung“. Auch in den kommenden Jahren seien weitere Investitionen geplant, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft in Deutschland gezielt zu stärken.

Die BSH Hausgeräte GmbH sieht sich mit einem Umsatz von rund 15,3 Mrd. Euro im Jahr 2024 und mehr als 57.000 Beschäftigten weltweit als ein führendes Unternehmen der Hausgerätebranche. Die BSH, ein Unternehmen der Bosch Gruppe, produziert in 39 Fabriken und ist in rund 50 Ländern vertreten.

FOTO © BSH
Anzeigen
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
mehr...
medienPARK-Homepage